#1

Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 19.06.2019 17:24
von Dunkelschatten • BlitzClan Krieger | 214 Beiträge

"Trennung wider Willen"

Diese Bilder dienen der reinen Inspiration!

"Loft": Offener Dachboden im hinteren Teil - darunter gestapelte Heuballen


Heu-Chaos im Loft


linker vorderer Teil: Stellplatz eines Anhängers, der im Sommer vor dem Tor steht; nun stehen dort Fässer, Säcke und eine Werkbank




rechter vorderer Teil: an der Wand entlang mehrere Bretter, die zum Loft führen, darunter sind Holzscheite aufgetürmt


Wind war nun schon eine ganze Weile bei mir und ich hätte nie glücklicher sein können. Es war, als wäre ich endlich nach Hause gekommen. Sie machte mich einfach komplett. Tief atmete ich durch und streckte mich noch einmal unter der Hand meines Zweibeinerjungen in der Erwartung noch einmal gekrault zu werden. Was sie wohl zu meiner Entscheidung sagt? Leise schnurrte ich, doch das Kraulen erfolgte nicht. Das Zweibeinerjunge war endlich eingeschlafen und so machte ich mich auf den Rückweg in die Scheune. Während ich den Tag über hier verbrachte, um meinen Menschen noch etwas Aufmerksamkeit zu schenken, streunte Wind in der Gegend herum, ehe sie zurück kam. Sie liebte die Freiheit. Und ich liebte sie.. und deswegen würde ich mein gemütliches Heim für sie aufgeben. Beschwingt von meinen Gefühlen hüpfte ich vom Bett und verließ das Haupthaus.
Meine Scheune war auf der anderen Seite des Innenhofs, begrenzte das Land zum Wald hin und stand versteckt zwischen zwei großen Bäumen. Eine Eiche und eine Walnuss. Anfangs hatte ich mich immer erschreckt, wenn im Herbst die Früchte auf das Holzdach fielen und es laut im Inneren klapperte. Doch mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt. Das ganze Nest bestand aus Holz. Es war alt, jedoch warm und trocken. Die Zweibeiner besserten immer wieder das Dach aus oder erneuerten das Holz an den Seiten, nur der Eingang wurde mir zuliebe immer verschont. Ein Flügel der Doppeltür war soweit verzogen, dass ein Spalt entstanden war, durch den ich die Scheune gemütlich betreten konnte. Sie hätten auch einfach ein Loch mit einer dieser Klappen einbauen können, das kannte ich noch aus Welpentagen. Doch wie hätte ich ihnen das begreiflich machen sollen? Also lebte ich mit dem Spalt.

Leise schnurrend betrat ich mein Heim und sah mich aufmerksam um, ob noch alles beim Alten war. Dabei fiel mein Blick gleich auf den hinteren Teil der Scheune. Durch eine Zwischenebene auf Höhe der Dachkante hatten die Zweibeiner den Raum in zwei Ebenen geteilt. Die untere war vollgestopft mit Strohballen. Eckig oder gerollt, darauf hatten sie wohl keine Rücksicht genommen. Tetris war wohl nicht ihr Lieblingsspiel gewesen, was gut für mich war. Zwischen den Ballen konnte man sich gut verstecken, aber auch hervoragend Mäuse fangen. Aktuell gab es noch zwei Nester, die ich bislang in Ruhe ließ. Ich jagte sie nur, wenn ich Hunger hatte. Der obere Bereich der Scheune war ebenfalls mit Stroh gefüllt, jedoch nicht annähernd so voll. Auch waren es keine Ballen und ich nannte es liebevoll 'mein kleines Loft'. Dort hinauf verirrten sich meine Zweibeiner selten, obwohl immer eine Holzleiter an der Kante stand. Ich selbst kam dort hinauf, indem ich von einem Baum des Walnussbaums durchs Fenster sprang, oder - was viel bequemer war - nutzte den für mich angebrachten Bretterweg an der rechten Seite des vorderen Teils der Scheune. Diese langen Bretter waren sogar mit Stoff und Stroh ausgelegt worden, um es mir angenehmer zu machen, aber ehrlich gesagt hinderte es mich mehr daran, Halt darauf zu haben, weil meine Krallen sich nicht ins Holz bohren konnten, falls ich doch mal rutschte. Unter meiner 'Leiter' hatten die Zweibeiner viele verschiedene Holzteile aufgestapelt. Es war amüsant gewesen, mal den ein oder anderen Scheit vom Lager zu stoßen, wenn sie gerade nicht hinsahen. Dass sie das Holz wieder wegnahmen, hatte ich bisher nur im Winter erlebt. Die rechte Seite des vorderen Teils der Scheune zierte ein Sammelsurium an Gegenständen. Im Winter stand hier ein sogenannter Anhänger, doch jetzt hatten die Zweibeiner zwei bauchige Fässer, drei Säcke und seltsame Dinge dort gelagert. Ich verzog meine Schnauze als ich an mein erstes Entdecken der Inhalte zurück dachte. Nein, das roch wahrlich nicht angenehm.

"Wind?", maunzte ich laut und wandte mich gleich nach rechts, um auf die Holzscheite zu springen. "Bist du schon da?" Es war in letzter Zeit nicht unüblich, dass sie sich bereits vor Sonnenuntergang wieder bei mir einfand. Leise für mich begann ich zu schnurren. Ob ich ihr lieber noch eine Maus besorgen soll? Für einen Moment stoppte ich, bevor ich die Leiter betrat, und sah hinüber zu den Strohballen. Doch bald schüttelte ich den Kopf und vertrieb meine romantische Anwandlung. Ich hatte anderes geplant.


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#2

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 19.06.2019 22:04
von Silhouettenmond • Anführerin des HimmelClans | 208 Beiträge


Allgemeine Informationen
Streuner/Hauskätzchen Name: Liv
Alter: 3. Blattwechsel
Geschlecht: Weiblich

Aussehen
Augenfarbe: mattes Gelb
Fellfarbe: mattes Steingrau im Grundfell; weißer Unterköper; weißer Nasenbereich, wirkt mit dem Grau wie eine Maske
Körper: mittelgroß; zarter, gepflegter Köper mit normallangen Beinen; normale Köpermasse, aber keinerlei Muskelmasse; taktvolles, etwas zurückhaltenders Auftreten; laute Schritte auf schmalen, runden Pfoten; weiche, braune Ballen; rundes, breites Gesicht; rosa Nase; kurze, grade, weiße Schnurrhaare; schmale, abgerundete Ohren; langes, seidiges Fell; rundliche Augenform
besondere Merkmale: rosa Halsband mit Glöckchen (verdeckt durch langes Fell); keinerlei erkennbare Narben; immer gefelgtes, ordentliches Auftreten

Charakterzüge
Eigenschaften: einnehmend | nachtragend | vornehm | selbstbewusst | betörend, manipulativ gegenüber Katern | redegewandt | zielstrebig | aufbrausend



Mit leisen Schritten bewegte ich mich im Rhythmus meines Herzens. Mein Weg brachte mich durch den kühlen Wald, welcher - wie ich wusste - mich zu Gregor führen würde. Ob er bereits auf mich wartete? In den letzten Tagen war ich es doch gewesen, die bereits früher zu unserem Treffpunkt gekommen war. Immer mit dem Gedanken ihn sehen zu wollen.
Er schien etwas in mir verändert zu haben seit unserem ersten Treffen. Er, dieser wunderbare Kater.
Ich liebte es ihn zu beobachten, wie sein weiches, langes im Wind spielte. Wie jeder seiner Schritte eine Eleganz und Kraft ausstrahlt, die selbst mir - einer Kämpferin - eine neue Sicherheit gab.
Ich seufzte lautlos, und dachte zurück an Vater und Mutter. War es auch ihnen so ergangen? Hatten auch diese Katzen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, solch ein Gefühl gehabt? War dies Liebe?
Jeder Gedanke an ihn war wie das Gefühl des Windes in meinem Fell, wenn ich über weite Ebenen jagte. Es war, wie das Gefühl der Geborgenheit, welches mir sonst bloß Mutter vermittelt hatte. Ja, die Gedanken an ihn, waren unbeschreiblich. Sie waren ein Geheimnis für sich, und doch von schönsten Anblick. Selbst die Liebe zu meiner Familie wirkt für mich in diesem Moment einfacher als die Farben einer sterbenden Blume.
Ich horchte als ein Rascheln im Busch zu meiner rechten Seite erklang. Eine Maus, wusste ich. Doch würde auch sie von mir heute verschont werden, ich hatte einfach keinen Hunger. Zu sehr waren meine Gedanken an ihn gerichtet, und meine Sehnsucht nach ihm wuchs mit jedem Schritt mehr.
Ich setzte mich wieder in Bewegung.

Es dauerte einige Zeit bis auch ich - in einem schnelleren Tempo - den mir bekannten Treffpunkt erreichte, den Gregor sein Heim nannte. Mein Blick huschte über die Zweibeinergegend, doch machte ich keinerlei Gefahr aus. Kein Zweibeiner wagte sich zu dieser Zeit aus seinem Bau, und auch sonst schien die warme Luft frei von jeglicher Gefahr. Ich witterte bloß Leben und Freiheit.
Im Schatten der Zweibeinergebäude setzte ich meinen Weg fort und ließ meine Ohren kreisen. Noch immer war mir dieser Ort nicht geheuer, und noch immer war ich mir nicht bewusst, wie Gregor diesen Ort mögen konnte. Wie er die Nähe zu diesen Zweibeinern lieben konnte, oder gar akzeptieren konnte, dass sie ihn berührten. Aber ich würde es auch akzeptieren, für ihn, für unsere Liebe. Ich wollte ihn zu keinem Leben zwingen, welches er nicht wollte, und würde ihn wohl auch niemals zwingen, seine Heimat zu verlassen. Niemand dufte dies tun!
Ich nährte mich der Scheune, und nahm den gewohnten Weg über dem Baum zu unserem kleinen Ort - seiner "Loft", wie er diesen nannte. Ich schnurrte erfreut.
Eine warme Stimme klang an meinen Ohren, als ich wenige Augenblicke später, über das trockene Stroh trabte. Jemand, nein, er, rief nach mir. Ich lächelte, und trat mit zügigen Schritten zu ihm, um mich dann von der Seite an ihn zu schmiegen.
"Ja, ich bin hier." Sanft schnurrte ich, während ich seine Wärme genoss.

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#3

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 20.06.2019 22:06
von Dunkelschatten • BlitzClan Krieger | 214 Beiträge

Da war sie. Ganz automatisch vertiefte ich meine Nase in ihrem seidigen Fell und genoss ihren Geruch. Ein wenig erdig, aber auch leicht wie der Wind. Ja, der Name passte wahrhaftig zu ihr. "Wie gut du wieder riechst." Genießend rieb ich meinen Kopf an ihrem Rücken, leckte ihr sanft das Fell am Hinterkopf, ehe ich sie zärtlich, jedoch bestimmt die Leiter wieder hinauf drängte. "Wie war dein Tag? Hast du etwas Neues entdeckt?", erkundigte ich mich freundlich und sprang schließlich ins offene Stroh, um mich darin zu wälzen. So würde der intensive Geruch nach Zweibeinern zumindest ein wenig vergehen.


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#4

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 24.06.2019 18:40
von Silhouettenmond • Anführerin des HimmelClans | 208 Beiträge

Ich schnurrte, und rieb meine Wange weiter an seinem dunklen Pelz. Mit lockeren Schritten ließ ich mich von ihm die Leiter hochdrängen, und riskierte nur kurz einen Seitenblick, um mich meiner Lager zu versichern. Ich hatte keine Lust zu fallen.
"Mein Tag? Nett, aber lange nicht so schön, wie bei dir zu sein", miaute ich dann und beobachtete jede seiner Bewegungen. "Ich habe dich vermisst, Gregor." Ein sanftes Lächeln legte sich auf meinen Mund, und meine Augen funkelten in ihren hellsten Farben - selbst im matteren Licht der Sonne, die sich immer mehr dem Boden zuneigte. Nicht mehr lange, und sie würde mit diesen eins werden, bevor sie sich dann mit der kommenden Dunkelheit zur Ruhe legen würde.
"Aber ich habe ein paar nette Katzen kennengelernt, sie scheinen in Ordnung", führte ich dann aus, und miaute dann noch ein paar Worte dazu, doch dann schwieg ich.
"Gregor, wie ging es dir? Was hast du erlebt?"

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#5

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 26.06.2019 12:47
von Dunkelschatten • BlitzClan Krieger | 214 Beiträge

Auf dem Rücken liegend, eine Hinterpfote in die Höhe gestreckt, verharrte ich mitten in meinem Wälzen und blickte zu ihr hinüber. Sie vermisst mich. Ein Gefühl der Wärme drängte sich in mein Herz und erhitzte mich, während ich sie betrachtete. Sie war so schön, so grazil, so.. zerbrechlich. Als sie von fremden Katzen erzählte, sank mein Bein wieder hinab und ich rollte mich herum. Sorge mischte sich zu dem warmen Gefühl. Ich wollte nicht, dass sie in Gefahr geriet, dass man ihr weh tat.. und noch etwas anderes, undefinierbares mischte sich zu dem Gefühl von Sorge. Verlust. Unruhig zuckte mein Schwanz durchs Stroh, als ich mich erhob und wieder zu ihr trat. Eine halbe Katzenlänge zu ihr blieb ich stehen und lächelte. "Ich war fast nur im Nest der Zweibeiner.. ich glaube, sie verstehen langsam, dass sie mir keinen Krähenfraß hinlegen sollen", berichtete ich von meinem Tag. Er war ereignislos gewesen, ein letztes Entspannen, ehe das wahre Leben wieder beginnen sollte. Ein Leben an Winds Seite. Wenn sie mich denn wollte.
Wortlos sah ich auf die kleinere Katze vor mir nieder, versank in ihren Augen und in meinen Gedanken. Vielleicht ein wenig zu lange, dann reckte ich jedoch meinen Kopf vor und stupste mit meiner Nase gegen die ihre. Eine intime Geste. Noch einmal lächelte ich, dann sah ich hinüber zum Fenster. Die Sonne färbte den Himmel bereits in zartes Rosa. "Heute.. würde ich gerne den Sonnenuntergang mit dir betrachten." Auch wenn man es mir wohl nicht ansah, so schlug mir das Herz bis zum Hals. Der erste Schritt war getan.


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#6

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 27.06.2019 20:12
von Silhouettenmond • Anführerin des HimmelClans | 208 Beiträge

Ich lächelte sanft, aber auch belustigt. "Da hast du wohl Recht", brummte ich dann und mein Blick fuhr für einen Moment über die Scheune. Ich musterte das leuchtende Stroh, welches zwar unter meinen weichen Pfoten stach, aber trotzdem ein wohlriechendes Nestmaterial war. Ich mochte es.
Mein Blick fuhr wieder zu Gregor, und ein liebevoller Blick lag in meinen leuchtenden Augen.
"Zusammen?", fragte ich erfreut, und drückte mich sogleich wieder an ihn, und schnurrte. "Immer!" Ich schloss für einen Moment meine Augen, zeigte ihm deutlich mein tiefes Vertrauen und hoffte selbst innerlich, dass er auch mir ein solches Vertrauen schenkte. Aber sich würde er dies tun, wusste ich. "Aber wir sollten uns beeilen! Die Sonne neigt sich bereits dem Boden zu, und ich möchte es auf keinen Fall verpassen!", aufgeregt wie ein kleines Junges huschte mein Kopf hoch, und ich trat von einer Pfote zur anderen.
"Also wohin?"

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#7

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 28.06.2019 11:39
von Dunkelschatten • BlitzClan Krieger | 214 Beiträge

Ein Funkeln trat in meine Augen vor Glücksgefühl als sie zustimmte und ich sah noch einmal zum Fenster. Noch ist es nicht zu spät! "Aufs Dach", miaute ich schnurrend, stupste der agilen Katze gegen ihre Nase und wandte mich dann auch schon ab. Zum Fenster, auf den Ast hinaus, der uns normal immer hinaus führte und den Baum hinauf. An dem Stamm gekrallt sah ich noch einmal nach drinnen, ob Wind mir auch folgte, dann kraxelte ich weiter hinauf und trat auf einen etwas schmaleren Ast, der auf das Dach führte. Er würde mein Gewicht gerade so tragen, also wäre er für Wind sicher. Sie war so zierlich und leicht. Schnurrend wartete ich, bis sie zu mir aufgeschlossen hatte. Dabei dachte ich an meinen letzten Versuch zurück, bei dem ich Wind meine Gefühle gestehen hatte wollen.. doch Liv hatte uns unterbrochen, hatte alles zunichte gemacht. Hoffentlich klappte heute alles.


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zuletzt bearbeitet 28.06.2019 11:40 | nach oben springen

#8

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 01.07.2019 21:10
von Silhouettenmond • Anführerin des HimmelClans | 208 Beiträge

Ich ließ nicht lange auf mich warten, eilte dem Kater hinterher und sprang auf den Baum.
Geübt, aber mit Vorsicht kläterte ich empor zu Gregor und folgte ihm balancierend über den Ast, der auch sein Weg. Leicht bog er sich unter mir, doch bot noch immer kein Vergleich zu Gregor oder einer anderen Katze. Ich war einfach zu leicht, oder war dies gut? Ohne weiter über dieses Thema nachzudenken, folgte ich auf das Dach - wie es hieß, wusste ich mittlerweile - und blickte zu dem dunklen Kater, denn ich liebte und an meiner Seite wollte. Für immer. Für ewig. Selbst ohne Zweibeiner wäre dies kein Problem.

Eine sanfte Gestalt regte sich in dem Körbchen, welches die Zweibeiner im Wohnzimmer - wie ihre Mutter es einst genannt hatte - aufgestellt hatten. Sie rekelte sich, streckte jedes ihrer feinen Glieder und lauschte dem Knacken ihrer Knochen, als sich ihre Brust nach Unten neigte.
Eine kurze Fellpflege, man war ja selbst eine Katze mit Anstand, dann setzte die Kätzin, welche man liebevolle auf den Namen Liv getauft hatte, sich in Bewegung. Taktvoll und mit langen Schritten bahnte sie sich einen Weg durch den langen Raum, schlüpfte durch die Katzenklappe an der Tür und bahnte sich einen Weg in die Küche, wo sie verdächtige Geräusche machte.
Ihre Hausleute mussten Essen zubereiten und kurz wägte die Kätzin ab, ob sie sich zu ihnen bewegen sollte oder nicht. Sie haben bestimmt etwas für mich, dachte sie, doch verspürte dabei keineswegs ein wahren Hunger, etwas anderes vernebelte ihren Geist. Sie wollte raus! Diese wunderbare Natur genießen, bevor diese für eine lange Zeit in der schrecklichen Dunkelheit verschwand. In der Zeit, wo Nichts eine Farbe hatte.
Liv hasste die Nacht, hasste den Gedanken an das Gefühl der Einsamkeit, wenn die Dunkelheit ausbrach sich wie eine Krankheit über den Himmel ausbreitete. Sie schüttelte sich kurz, versuchte das negative Gefühl zu vergessen, und lauschte dem leichten Klingel ihres Glöckchens, dass bei jedem ihrer Schritte klingelte. Es war vor langer Zeit ein Geschenk ihrer Hausleute gewesen, und sie liebte es.
Mit einer raschen Bewegung schlüpfte sie durch die Katzenklappe, die sie in den Garten führte. Mehrerer Holzstämme markierten den Platz, der ihr kleines Revier bildete und sie somit vor den Gefahren des angrenzenden Waldes führte, denn sie zwar mochte, aber auch gleichzeitig verabscheute. Wer wusste auch, was es dort alles für Gefahren gab? Und was würden ihre geliebten Hausleute denken, wenn sie verdreckt nach Hause kam? Ihren Platz noch verschmutze.
Mit einer schwungvollen Bewegung sprang die helle Kätzin auf einen der hohen Stämme, zog sich mit ausgefahrenen Krallen hoch und musterte den Wald und die Umgebung. Sie bemerkte ein Rascheln, musterte einen Busch und erblickte eine unförmige Bewegung an Fell, die aus diesem rollte.
"Quitte?", miaute ihre zarte Stimme, und sie legte den Kopf schief. "Was tust du da?"
Wie aus dem Nichts sprang das kleine Fellhäufchen auf, welches mit der matschigen Farbe in ihrem Fell, nicht im Weitesten an ihre Schönheit herankam, doch Liv mochte Quitte. Kannten sie sich doch bereits seit zahlreichen Monden.
"Ich - Ich versuche herauszufinden, wie ich mich am schnellsten fortbewegen kann. Und warum dann nicht wie ein Igel zusammenrollen?", fragte die grünäugige Kätzin rasch und sah zu Liv auf. Diese blinzelte.
"Wie du meinst... Mach einfach weiter", kopfschüttelnd wollte die Kätzin sich entfernen, wurde jedoch aufgehalten als Quitte ungelenk mit ihrem kleinen Bauch auf den Stamm neben ihr sprang. Was sollte denn das?
"Warte! Ich -", die Kleinere stoppte. "Du?" "Ich-ich habe eine Kätzin gesehen..." Liv verdrehte leicht genervt die Augen, doch musterte die Kätzin weiter. "Glückwunsch Quitte, dein kleines Mäusehirn besitzt ein Wissen um andere Katzen zu sehen! Wirklich, herzlichen Glückwunsch." Quitte schien verletzt, doch es schien sich etwas zu bewegen in ihr, die sie zum Sprechen zwang. "Sie war auf dem Weg zu Gregor!"
Die gelbe Augen von Liv weiteten sich, und es schien ihr die Angst ins Gesicht geschrieben. Wie? Was? Warum? Wie konnte dieser Kater sie für eine andere vergessen? Sie gehörte an seine Seite, keine dahergekommene Kätzin.
"Danke, Quitte", brummte sie noch im gleichen Moment, und sprang herunter. Niemals! Niemals würde diese Katze ihren Gregor wegnehmen! Sie sollte an seiner Seite sein, sie, Liv.
Mit langen Schritten stürmte sie davon, ungeachtet ihres Aussehens oder ihrer Ängste.

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#9

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 07.07.2019 15:20
von Dunkelschatten • BlitzClan Krieger | 214 Beiträge

Es klackerte leise, als meine Pfoten auf dem metallenen Dach aufsetzten. Mit einem eleganten Sprung war ich vom Ast hinab gesprungen und lief nun schnuppernd über die leicht schräge Ebene. "Gut", flüsterte ich leise zu mir selbst und blieb schließlich in der Mitte stehen. Genau dort, wo zwischen den beiden Baumkronen ein Spalt war und die Aussicht auf die Umgebung und den Sonnenuntergang preis gaben. "Schnell, Wind!", forderte ich die Katze meines Herzens auf und schaute immer wieder zwischen ihr und dem Spektakel vor mir hin und her. Der Himmel hatte sich bereits leicht verfärbt und begann nachzudunkeln.


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#10

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 08.07.2019 23:35
von Silhouettenmond • Anführerin des HimmelClans | 208 Beiträge

Mit sanften Bewegungen balancierte ich über das kühle Dach, welches auch in der eintretenden Dämmerung noch erstrahlte und selbst meinem grauen Pelz eine Konkurrenz war. Fasziniert beobachte ich es, doch liefen meine Pfoten instinktiv weiter.
"Ich komme!", schnurrte ich, und eilte ihm hinterher ohne dabei meine gewöhnliche Vorsicht zu Vergessen. Ich sah mich um, bemerkte die wunderbare Aussicht und wiegte meinen Kopf leicht hin und her, während mich neben meinem geliebten Gregor hinsetzte. "Es ist wunderschön...", schnurrte ich und musterte das warme Farbenspiel, dass den Himmel verfärbte. "... Ich liebe es."

Wie ein Blitz stürmte Liv durch den Wald, der die Farm von Gregor und ihrem Haus trennte. Ungeachtet ihres Fells, ungeachtet ihrer untrainierter Muskeln, die bereits nach kurzer Dauer unter ihrem dichten Pelz brannten, rannte sie weiter. Sie atmete tief durch, doch auch ihre Lungen bebten und sie schienen zu schmerzen.
Gezwungen wurde die Kätzin langsamer, keuchte und verschnaufte für einige Momente, bloß um dann ihren Weg weiterzusetzten. Ob Quitte im Recht war? War dort bei ihm eine andere Kätzin? Sie hoffte nicht, wollte es nicht wahrhaben. Gregor liebte doch sie, keine andere Kätzin. Die Trennung war nur eine falsche Entscheidung, einer seiner schlechten Launen. Er liebte sie. Sie wusste es einfach, sie konnte sich nicht irren! Oder? Nein! Nein! Nein! knurrte sie innerlich und visierte ihr Ziel an, welches noch zwischen den Bäumen versteckt war.
Es dauerte. Doch sie kam an.
Tief geduckt lag die Kätzin in den Schatten der Büsche, und witterte. Er ist hier, stellte sie fest und realisierte eine - nein, zwei - Bewegungen auf dem Dach. Ja, dort saß er! Dort saß er mit einer... anderen! Wieder entfuhr ihr ein Knurren.
Sie darf ihn nicht haben! Er gehört mir. Nur mir! Liv rappelte sich auf, fuhr über ihr edles Fell und strich es glatt. Ich gebe ihn nicht ab... Er muss sich irren... sie muss ihm ein Keim eines falschen Gedankens in den Kopf gesetzt haben... Ja, ich muss ihm helfen! Ein Plan braute sich in ihr zusammen, und die Kätzin schüttelte auch das letzte Blatt aus ihrem längeren Fell. Ich komme mein Liebster, ich komme, ich rette dich!
Im Schatten nährte das Hauskätzchen sich der Scheune, kletterte den Baum hoch und landete auf dem Dach.
"Gregor?", hallte ihre Stimme zu den zwei Verliebten und sie nährte sich den Katzen. "Gregor?", ihre Stimme wirkte gedrückt, entäuscht. "Was ist hier los? Warum ist diese Kätzin hier? Wer ist sie überhaupt?" Ihre Augen richteten sich auf die Kätzin und dann auf ihren Gregor, und es schien sie ernsthaft anzugreifen, wie die beiden die Sonne beobachteten.

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#11

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 12.07.2019 19:52
von Dunkelschatten • BlitzClan Krieger | 214 Beiträge

Kaum saß Wind neben mir, ließ auch ich mich auf meinem Hintern nieder und lehnte mich an sie. Selbst mein Schwanz legte sich um sie herum und ich begann wieder zu schnurren. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als sie das Wort 'Liebe' verwendete. Jetzt oder nie, Gregor!, machte ich mir selbst Mut und senkte meinen Kopf, um meine Wange an der ihren zu reiben. "Ja, wunderschön", miaute ich leise, doch mein Blick lag längst nicht mehr auf dem Sonnenuntergang, sondern nur noch auf der grauen Kätzin an meiner Seite. "Wind, ich..", doch der Mut verließ mich genauso schnell wieder, wie er mich gefunden hatte. Ich schlug die Augen nieder, atmete tief durch und sah sie dann wieder an. "Ich-" Und erneut brach ich ab, dieses Mal allerdings, weil etwas Schweres auf dem Dach gelandet war. Irritiert drehte ich noch in derselben Sekunde meinen Kopf herum und sprang - wie ertappt - einen Satz von Wind davon. Gehetzt sah ich zu der Kätzin, die auf uns zukam. "Liv!", rief ich aus und Entsetzen mischte sich in meine Stimmlage. "Was machst du denn hier?" Ich wollte nicht, dass sie hier war. Sie würde nur alles verderben. Und schon im nächsten Moment fing sie damit auch schon an. Ich folgte ihrem Blick zu Wind, fixierte jedoch gleich wieder Liv.


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#12

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 17.07.2019 23:54
von Silhouettenmond • Anführerin des HimmelClans | 208 Beiträge

Eine lange Zeit beobachtete ich den Augenblick der Vollkommenheit und entspannte mich, als Gregor seine Stimme erhob und wieder abbrach. Was war los? Ich drehte meinen Kopf zu ihm, und sah ihn aus neugierigen Blicken an. Einmal versuchte er es, ein weiteres Mal - doch er wurde unterbrochen. Was...
Wie vom Fuchs gejagt, sprang der Kater ihrer Träume auf und richtete sein Blick auf eine Kätzin - wie sie nach einem kurzen Zögern feststellte -, die unbemerkt hier herauf gekommen war. Liv, sollte also ihr Name sein.
Ich stand auf, sah die Kätzin aus misstrauischen Blicken an, und richtete mein Blick auf Gregor. Ich vertraute ihm, aber was sollte sein Entsetzten in seiner Tonlage? Warum war er so erschrocken? Dunkle Gedanken brauten sich in meinem Kopf zusammen.
"Gregor?", hauchte ich leise fragend. "Was passiert hier?"

Es war für Liv ein leichtes Spiel zu erkennen, dass sie in einem unpassenden Moment gekommen war, doch es störte sie nicht weiter. Mehr noch, nutzte sie die Gunst des Momentes, um diese lästige Kätzin, die ihrem Gregor den Kopf verdreht haben musste, schneller aus dem Weg zu räumen.
"Ich wollte dich sehen, Gregor... Ich habe dich vermisst, nachdem du in den Morgenstunden immer seltener auftauchtest... Ich dachte, dass dir etwas geschehen wäre...", sie senkte für einen kurzen Moment ihren Kopf, und sah dann Gregor und diese abstoßende Kätzin mit schmerzerfüllten Augen an. "Ich liebe dich doch Gregor, wie du mich... Erinnere dich doch an unsere gemeinsame Zeit. Als wir uns diese zauberhaften Sonnenuntergänge anschauten. Wir waren ein gutes Team, einzigartig und passend."
Während sie sprach, umrundete sie den Kater und ihr Fell berührte seins - "natürlich völlig unabsichtlich". Weiterhin fielen umschmeichelnde Worte für ihre Liebe, die jedoch auch gleichzeitig wie Gift wirken würden.

Wut strömte durch meinen Köper, und mein Herz schlug mit jedem ihrer Worte lauter. Wer war diese Kätzin? Was wollte sie? Ich knurrte leise, doch sie machte weiter. Meine Krallen fuhren ein und aus, und sie brachte mich zu einem Punkt - als sie sich Gregor nährte -, wo ich mich nicht mehr hielt. Sie sollte gehen, aufhören mit diesen Worten! Sie musste lügen! Oder? Meine Angst erschrak mich, doch bereits im gleichen Augenblick sprang ich leichtfüßig ab. Ich landete auf der größeren Kätzin, und schlug wild auf ihr dichtes Fell. "Du lügst! Du lügst!", fauchte ich, und die Kätzin zappelte unruhig hin und her. Sie versuchte mich von ihr runter zu bekommen, doch verlor den Halt und rutschte ab. Wild drehend landeten wir am Ende des Daches, und es brauchte nicht mehr als eine kleine Bewegung, und wir würden herunterfallen. Immer und immer wieder schlug ich zu, achtete nicht einmal auf ihre Klageschreie, und ihre kraftlosen Schläge. Diese Kätzin hatte in meinen Augen bereits zuviele Grenze überschritten! Sie musste bestraft werden.
Mein untypisches Verhalten war mir dabei egal.

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#13

RE: Trennung wider Willen - Gregor & Wind

in Vergangenheit 30.07.2019 22:13
von Dunkelschatten • BlitzClan Krieger | 214 Beiträge

"Ich wollte nicht, dass sie herkommt", murrte ich gen Wind und beobachtete Liv weiter, wie sie sich in Bewegung setzte. "Morgenstunden?" Verwirrt lauschte ich ihren Worten, schüttelte ungläubig den Kopf. Das war doch schon lange her?! Wieso sagte sie sowas? "Ja, das waren wir einmal", stimmte ich zu und meine Stimme wurde immer leiser. Hatte Liv nicht verstanden, dass es zwischen uns nichts mehr gab? Als sie mich dann umrundete und ihr Fell meines berührte, lief es mir eiskalt den Rücken runter und ich brummte verärgert. Ich wollte nicht, dass sie mich berühte. Und nicht nur sie, keine Kätzin neben Wind sollte mich je wieder berühren. Doch genau in dem Moment, als ich mich Wind zuwenden und ihr genau das sagen wollte, sprang die graue Kätzin ab und griff Liv an. "Wind!" Erschrocken sah ich ihr nach, folgte den beiden Katzen über das abschüssige Dach. Besorgt beobachtete ich das Gemenge, ging erst dazwischen, als sie sich dem Abgrund näherten. "Wind!" Sorge dominierte meine Stimme, als ich beherzt dazwischen sprang und die geliebte Katze im Nacken packte, um sie von Liv fort zu ziehen. Dabei brachte ich meinen Körper zwischen die beiden Kätzinnen, um Wind zu schützen und Liv von einer Gegenattacke abzuhalten.


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