Ich warf Elstertatze einen kurzen Blick zu und seufzte, stupste den Kater kurz mit der Schnauze an. Als Zeichen, dass ich doch froh war, dass er einigermaßen wieder gesund war. Dann blickte ich gerade aus und seufzte. "Was denkst du? Sind sie wieder auf dem Heimweg oder wurden sie aufgehalten?"

Ein Schnurren stieg in meiner Kehle auf und ich zwinkerte ihr schelmisch zu. "Das weiß ich auch nicht. Sie kommen aber sicher bald. Solange können wir die Ruhe ja gemeinsam genießen, was meinst du?" grinste ich und erwiderte das Stupsen mit einem Zungenstrich über ihre Flanke.

Ich fand es ein wenig befremdlich, wie sich Elstertatze benahm und schob seinen Kopf mit der Pfote weg. "Nur, wenn du dich ein wenig zurückhältst.", grummelte ich. Zwar wusste ich, dass der Schüler eben charakterlich so war, aber er war mir ein wenig zu aufdringlich, auch wenn ich mir sicher war, dass kein Interesse an irgendetwas bestand.

Ich antwortete nicht, ließ einfach schmunzelnd zu, dass sie meinen kopf wegschob. Ich mochte sie zwar, aber eigentlich nicht in diesem Sinne - aber wäre es so gekommen, hätte ich auch nichts dagegen gehabt. Aber ich wusste, wann ich geschlagen war, und ließ es deswegen sein. Immerhin musste man es nicht übertreiben. So lag ich einfach - immer noch schief, um mein Bein nicht zu belasten - neben ihr, schwieg aber und legte meinen Blick einfach auf den Lagerausgang. Währenddessen hing ich meinen Gedanken nach, ließ mir allerdings nichts von dem Schmerz anmerken, wie für gewöhnlich trugen meine Züge nur ein leichtes Lächeln. Ich vermisste Bonnie noch immer heftig, und ich konnte nicht anders, gab mir immer noch die Schuld daran.

Mit der Zeit wurde ich zusehends ungeduldiger und ich bildete mir bei jedem Rascheln ein, dass sich ein potenzieller Feind dem Lager näherte. Was dauerte es denn so lange? Ich fragte mich, ob ich wohl eine Runde Jagen gehen konnte - nicht allzu weit von Lager entfernt, aber ich konnte Elstertatze verletzt nicht zurück lassen und ganz ohne Wache konnten wir das Lager auch nicht lassen. Nervosität vereinnahmte meinen Geist und meine Sinne.

Geräusche wurden lauter und ich vernahm die leisen Pfotenschritte einer Katze. Aufmerksam spitzte ich die Ohren, erhob mich und reckte die Nase in die Luft, um die Luft zu prüfen. Doch der Geruch der mir entgegen kam war mir nur allzu bekannt. Als nächstes trat Blutmond mit Streifenwelpe im Maul ins Lager. Gemischte Gefühle machten sich in mir breit, aber vor allem überwog die Erleichterung. Es ging ihnen gut. Aber...wo war Keks? Erwartungsvoll sah ich dorthin, wo Blutmond gerade herkam, aber es gab keine Spur von ihm. Gerade als ich erschrocken zu Blutmond sah, deutete er mir an, dass er gleich mit mir reden wollte. Ungeduldig setzte ich mich wieder und sah zu Elstertatze neben mir, der immer noch schlief. Doch dann sah ich wieder zu dem Anführer, der in seinem Bau verschwand.