Nach einem langen, ermüdenden Marsch gelangte ich an eine riesige Sanddüne. Unwillig schüttelte ich die Pfoten, als sie in dem weichen, roten Sand einsanken, und unterdrückte ein missgelauntes Knurren. Ich war schon eine ganze Weile auf keine Katzen mehr getroffen, die mir in irgendeiner Weise Gefallen tun könnten, auch wenn der Geruch nach Katzen hier stärker wurde. Etwas zumindest. Wachsam schaute ich mich um und hielt alle meine Sinne auf mögliche Gefahren oder - viel wahrscheinlicher - auf mein nächstes Opfer gerichtet. Mein roter Pelz wurde angenehm warm unter der Wüstensonne, doch dieser Ort hier gefiel mir weniger gut. Viel zu viel Sand, der an dem Fell und den Pfoten haften blieb, und bei jedem Schritt blieb ich stehen und putzte die Körner von meinen Tatzen. Nach einer Weile des Herumlaufens seufzte ich schließlich. Immerhin war ich in dieser Umgebung nicht leicht zu entdecken, und so duckte ich mich widerwillig auf den Sand, damit mein Pelz mit dem Boden verschmolz und nur noch meine Augen erkennbar waren, die jede kleine Bewegung registrierten. Ich wartete darauf, dass die Katze, deren Geruch an diesem Gebiet haftete, sich zeigte. Würde sie das nicht tun, würde ich morgen erst weiterziehen - im Moment war ich zu müde, um weiter zu laufen.

Ich folgte fast schon hopsend Splitter über den heißen Wüstensand. Als ich den anderen Kater roch zuckte ich unsicher mit den Ohren. Schade..doch keine Beute..also doch erstmal Schlange die nächsten Tage.. Ich blieb dicht hinter Splitter, um sie abzusichern.

Ich fuhr zusammen, als auf einmal eine mir fremde Stimme ertönte, und riss die Augen auf. War ich eingeschlafen? Gleichzeitig mit den Worten erreichte mir der Geruch zweier Katzen, und kurz zuckte ich verärgert mit dem Schweif. Wenn sie zu zweit waren, hatte ich nichts zum spielen. Einen Moment später allerdings schlich sich ein finsteres Grinsen auf mein Gesicht. Dem Geruch nach zu urteilen, befanden sich die beiden hinter dem kleinen Sandhügel dort vorne, sie konnten mich also nicht sehen. Ich ließ mir ein wenig Zeit, um aufzustehen und mir schnell die gröbsten Sandkörner aus dem Fell zu bürsten - allerdings nicht zu langsam, ich wollte sie nicht misstrauisch machen. Schließlich war ich soweit und trabte verschüchtert hinter dem Hügelchen hervor, wobei die Sonne meinen Pelz regelrecht leuchten ließ. Kein gewollter, aber doch ein wünschenswerter Effekt. Ich warf den beiden Katzen (Splittermond und Wüstenpelz) einen leicht ängstlichen Blick aus einer geduckten Haltung zu, während ich meine Schwanzspitze nervös zucken ließ. "S-Sonne", miaute ich leise. "T-tut mir leid, ich bin eingeschlafen..." Meine Muskeln zitterten vor Erschöpfung und ich sah verschreckt aus und als würde ich jeden Moment zusammenklappen.

Wieso nur hatte ich gerade das Gefühl direkt in eine Falle der Menschen zu laufen? Splitter..sei nicht so vertrauensselig.. Meine Schweifspitze zuckte nervös. Ich traute diesem Kater nicht. Etwas war seltsam - auch wenn der andere Kater etwas dunkler gezeichnet war als ich..so fiel er hier in den Dünen nur auf, wenn er sich bewegte. Ich bin Wüstenpelz, Krieger des Blitzclans..und.. Ich biss mir auf die Zunge, da ich mich beinahe als Beschützer von Splitter bezeichnet hatte. Dabei war ich mir doch sicher, dass sie sich gut selber zur Wehr setzen konnte. Mit ruhigem Blick setzte ich mich hin und beobachtete aus sicherem Abstand wie Splitter näher auf den Kater zuschritt.

Ich zuckte mit dem Ohr und sah die Beiden vor mir nun etwas weniger verschreckt, aber noch immer ängstlich an. "Splittermond und Wüstenpelz... Das sind schöne Namen", meinte ich schüchtern und schaute sie scheu an, ehe ich erschöpft wieder auf meinen Bauch sank. "Ich weiß nicht... Da war dieser Hund...", meinte ich und zitterte bei dem Gedanken daran, bevor meine Stimme brach. Mein Hinterbein, wo noch die recht frische Narbe zu sehen war, hatte ich leicht nach hinten gedreht, nicht zu sehr, als dass es auffällig wirkte, aber als hätte ich dennoch Schmerzen - was nicht einmal gelogen war. Jedes Haar in meinem Pelz zitterte wie Espenlaub, und mein Blick flackerte, ehe meine Augen zufielen und mein Kopf bewusstlos zu Boden sank. Das absichtlich auszulösen, war eines der ersten Dinge, die ich gelernt hatte, aber ich wendete es nicht allzu häufig an - ich wurde dann tatsächlich bewusstlos und war in diesem Moment hilflos. Aber der weiche Blick von Splittermond hatte mich in der Annahme bestätigt, dass sie mir nichts tun würde.

Ich seufzte und knetete einen Moment den Wüstensand unter meinen Pfoten. Wir..ehh..könnten ihn zu unserem Heilbau bringen. Meinst du du schaffst es ihn bis dorthin allein zu bringen? Dann versuche ich derweil ihm etwas zu trinken zu besorgen. Ich misstraute dem Kater noch immer - doch ich musste darauf vertrauen, dass Splitter die richtige Entscheidung als Clanführerin traf. Es war halt doof, dass keiner von uns beiden sich mit Heilpflanzen auskannte. Aber vielleicht brauchte der Kater ja nur Ruhe? Und etwas zu Trinken und zu Fressen?

Ich sah Splitter nach Sei vorsichtig..irgendwas ist komisch an diesem Kater.. Ich seufzte und stob dann los.

--> Wasserhöhle

Bewundern betrachtete ich den roten Sand und versank in dem weichen Untergrund, ehe ich etwas umher trottete. Hat die Sanddühne einen be-be-b-bestimm-mmten Zweck?, fragte ich stockend.

Splittermond

Ich nickte. Der Boden hier ist schön weich und tief, hier wird das Kampftraining stattfinden erklärte ich stampfte durch den Sand. Außerdem werden die meisten unsere Kämpfe im Sand stattfinden- ideale Übungsbedingungen