Sacht schüttelte ich den Kopf, dann trat ich zu ihr hinüber. "Kannst du auch nur den Stamm hinauf? Ohne die Äste zu nutzen?", fragte ich sie und sah hinauf.

Ich schaute den Baum hoch und schüttelte dann den Kopf.
Ich glaube nicht... der Kletterbaum hatte Stellen wo man viel einfacher hinaufkam als hier...

Leise brummte ich als Antwort und sah dann wieder zu Sandtatze hinab. "Es ist einfacher als es aussieht", miaute ich schließlich und hob meine Pfote an, um sie umzudrehen und die Krallen auszufahren. "Deine Krallen sind dabei wichtig. Sie verhaken sich in der Rinde - das geht einfacher als bei dem Seil von den Menschenbäumen", erklärte ich geduldig und trat dann näher an den Baum heran, sodass ich mich davor setzen konnte. "Schau", forderte ich die Kätzin auf und streckte meine Pfote gegen die Rinde, um meine Krallen auszufahren.

Ich hörte ihm genau zu und nickte. Einmal fuhr ich kurz die Krallen ein und aus während ich zuhörte.

Als ich mir sicher war, dass sie aufmerksam hinsah, zog ich meine Krallen so lange über die Rinde, bis ich hängen blieb. "Siehst du? Es gibt ganz viele Unebenheiten auf der Rinde, an denen du hängen bleibst", erklärte ich und schaute sie wieder an. "Versuch es einmal. Und erschreck dich nicht darüber, dass du erst rutscht. Das ist völlig normal."

Ich tapste zu ihm und fuhr die Krallen aus mit welchen ich über die raue Rinde fuhr, bis ich mich darin verhakte. Dann versuchte ich zu klettern, merkte aber ganz schnell, dass ich rutschte, und da ich nicht runterfallen wollte flüchtete ich mich doch auf einen Ast.

Genau beobachtete ich Sandtatze. Wie sie die Krallen ausfuhr, wie sie Halt bekam, wie sie rutschte und dann doch flüchtete. "Du vertraust deinen Instinkten nicht", miaute ich hinauf und erhob mich wieder auf meine Pfoten. "Schau mir zu", forderte ich sie auf und sprang dann selbst vom Boden ab, um mich an den Baumstamm zu hängen. Weit holte ich mit den Vorderpfoten aus, um mich festzuhalten, und stemmte meine Hinterpfoten gegen die Rinde. Bis zu ihrem Baum kletterte ich so hinauf und hielt dann daneben erst wieder an. "Hast du gesehen, wie ich mit den Krallen erst abgerutscht bin, bevor ich festen Halt hatte? Erst wenn der da war, habe ich mit den anderen Pfoten nachgefasst", erklärte ich ihr und sah abwartend zu ihr hinüber.

Ich nickte, schaute an meinem Baum wieder hoch und fuhr entschlossen die Krallen aus. Ich hakte meine Krallen ein und versuchte Dunkelschatten nachzuahmen und verbot mir, nach unten zu schauen. Mehrmals rutschte ich fast ab und konnte mich gerade so halten, bis ich irgendwann auf einem deutlich höheren Ast anhielt.

An der Ringe hängend beobachtete ich Sandtatze dabei, wie sie einen erneuten Versuch startete. "Ja genau", lobte ich sie und begann dann den Abstieg. Erst auf dem Boden sah ich wieder zu ihr auf und mein Schwanz stellte sich steil auf. "Willst du es noch ein wenig probieren?"

Erst wenn ich weiß wie ich runterkomme, antwortete ich leicht ängstlich hinunterschauend.

Unruhig zuckte die Spitze meines Schwanzes über meinem Kopf. "Genauso wie du hinauf gekommen bist", miaute ich zu ihr hinauf. "Vertrau deinen Krallen, sie werden dich halten. Und dann eine Pfote nach der anderen, die Hinterpfoten zu erst", erklärte ich geduldig.

Zitternd atmete ich einmal tief durch und versuchte nicht nach unten zu schauen als ich einen Fuß nach dem anderen setzte. Kurz vor dem Boden, es war nicht mehr hoch, wollte ich schon erleichtert aufseufzen, da rutschte ich ab und fiel das letzte Stück auf den Boden hinunter.
Der Aufprall ließ mich kurz aufkeuchen, aber ich rappelte mich schnell wieder auf und tat als wäre nichts.

Gut macht sie das, lobte ich sie in Gedanken, als sie dann plötzlich doch den Halt verlor. Hatte sie einfach los gelassen? Oder war die Rinde abgebrochen? Fragen stürmten meinen Kopf, dann sprang ich auch schon zu dem Kätzchen hinüber. "Hast du dir weh getan?", fragte ich besorgt und musterte Sandtatze ausgiebig, während ich sie umrundete.

Nein, versuchte ich mein leicht schmerzendes Bein runterzuspielen und versuchte gerade zu stehen.
Alles gut, ich war nur unvorsichtig... tut mir Leid... murmelte ich und legte etwas die Ohren an.

Tief atmete ich durch, als ich sie umrundet hatte, und stupste mit der Schnauze dann gegen das Bein, das sie versuchte nicht zu belasten. "Lüg mich nicht an", brummte ich leise und missgestimmt. Unruhig zuckte mein Schwanz durch die Luft, während ich mich umsah. "Lassen wir es für heute gut sein und kehren zurück. Vielleicht ist auch Himbeertatze wieder da, dann könnt ihr.. spielen.. oder sowas."