Ich schnurrte beruhigend Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Nicht jede Jagd ist von Erfolg gekrönt. Selbst mir entwischen immer mal wieder Beutetiere, auch wenn ich immer mein Bestes gebe. Du darfst nur nicht aufgeben. Versuch es einfach weiter.
Aufmerksam beobachtete ich Himbeertatze, um zu sehen, wie weit sie es schaffte das erlernte umzusetzen. Nur ab und zu senkte ich leicht den Kopf, um über die Wunde an der Flanke zu lecken.
Sanft, ja spielerisch ergriff ich Himbeertatze mit meinen Vorderpfoten um sie zu beruhigen. Nun wenn wir schon hier sind, können wir doch mal sehen ob du das gelernte umsetzen kannst. Schnurrte ich dann belustigt, ehe ich sie los ließ und ein Stück weiter schlich, ehe ich mich in einen der Felsrisse gleiten ließ. Ich drehte meine Ohren und konzentrierte mich zugleich auf das was ich am Boden spüren konnte. So fiel mir rechts von mir, in einer anderen Spalte das leichte Trippeln einer Maus auf. Ich begann voran zu schleichen, ehe ich um die Ecke sprang - wobei meine Flanke an einer scharfen Kante lang striff und eine leichte Wunde riss - und gezielt die Maus mit den Vorderpfoten erwischte. Sie quickte auf, doch ein schneller Biss in den Nacken und sie verstummte. Ich sprang aus der Spalte und legte die Maus auf die Steinfläche, ehe ich Himbeertatze abwartend ansah.
Beruhigend leckte ich meiner Schülerin über den Kopf. Das wirst du schon eines Tages. Einfach immer Mal wieder üben. Ich konnte es damals auch nicht auf Anhieb. Als junge Katze lernt man eben noch viel. Um dir und den anderen Jungkatzen dabei zu helfen gibt es uns Mentoren in den Clans. erklärte ich dann mit sanfter Stimme
Ich lächelte weich und wartete dann einen Moment, bis ich sicher war, dass Himbeertatze sich auf das Gefühl ihrer Pfoten konzentrierte. Erst dann tippte ich immer wieder, kaum hörbar, mit der rechten Vorderpfote auf die Steinplatte unter uns und ahmte so die hüpfende Bewegungen einer rennenden Maus nach.
Ich nickte Das beides auch ja. Aber wenn man ganz still hält, kann man sogar noch vorher spüren, wie sich zum Beispiel die kleinen Pfoten der Mäuse über die Steinflächen bewegen. Schließ mal deine Augen und konzentriere dich auf das, was du unter deinen Pfoten spürst.
Ich nickte langsam Das wäre eine gute Idee. Doch wie lange glaubst du, dich dort verstecken zu müssen? Wie willst du wissen, dass eine Beute in der Nähe ist? Ich setzte mich ruhig hin, schnurrte leise und sah Himbeertatze abwartend an.
Ich schnürte zustimmend. Hier ist das Jagen schwieriger als im weichen Sand, welcher unsere Pfotenlaute fast stumm werden lässt. Auch haben Mäuse und Echsen durch die Rollen bessere Fluchtmöglichkeiten. Wie würdest du dir die Umgebung zu nutze machen?
Sie denkt zu lange nach.. Ich beobachtete jede Bewegung von Himbeertatze. Als sie über mich hinweg sprang grinste ich und stieß mich derart vom Felse ab, dass ich mit gestreckten Pfoten so landete, dass ich genau über Himbeertatze zu stehen kam. Ein wenig unsanft stubste ich sie mit der Nase an. Wäre dies ein richtiger Kampf wärest du nun tot erklärte ich dann ohne Verblümung
Ich träumte sehr seltsam. Von all den Katzen, deren Pfoten fort von uns geführt hatten. Im Traum versuchte ich sie einzuholen, zu fragen warum sie fort gingen, doch immer wenn ich eine der Gestalten fast erreicht hatte, löste diese sich in Rauchschwaden auf und wabberte wie ein dicker Nebel um mich herum. Von diesem Traum aufgeschreckt sprang ich mit einem unterdrückten, panischen Maunzen auf, wobei ich auf dem Felsen den Halt verlor. Im Gegensatz zu dem Sprichwort dass Katzen immer auf ihren Pfoten landen, landete ich bäuchlings hart auf dem Boden. Ich war einfach zu entkräftet gewesen um mich auf den Sturz zu konzentrieren.
Ich schnurrte sichtlich erleichtert auf und schloss einen Moment die Augen, wobei mein Kopf - welchen ich erhoben gehalten hatte - zwischen meine Vorderpfoten auf den Felsen sank. So..müde.. Obwohl der Wind noch immer an meinem Fell zog schlief ich - egal wie sehr ich versuchte wach zu bleiben - schließlich mitten auf dem Felsen ein. Hunger und Erschöpfung forderten eben ihren Tribut.
Ich sank auf dem Felsen erschöpft zusammen, Windblatt noch immer intensiv anschauend. Ja, ich bin mir sicher. Ich hatte meine Ohren erhoben, und auch mein Schweif schien sich erheben zu wollen, blieb dann aber kraftlos neben mir liegen. Ich vertraute dir Windblatt. bekräftigte ich meine Entscheidung Wirst du mich unterstützen? Als zweite Anführerin?
Ich schüttelte den Kopf, langsam - wohl auch um zu vermeiden dass mir schwindlig wurde Ich werde fressen, wenn ich sicher bin dass Herbsttatze es schafft. murmelte ich dann und schloss dann die Augen. Der Wind zerrte an meinem Fell, fast war es mir als ob ein Flüstern in diesem lag. Ich schaffe das nicht allein.. begann ich dann leise. Jeder starke Anführer braucht jemanden, auf den er sich verlassen, dem er vertrauen kann.. Ich öffnete meine Augen und sah Windblatt dann fest an Du hast mich die ganze Zeit unterstützt, ich konnte mich auf dich verlassen.. Ich atmete tief durch. Ich weiß, dass der Sternenclan eine besondere Zeremonie für das fordert was ich nun tun werde..aber..wir sind so wenige und wir sind geschwächt. Ich denke der Sternenclan wird meine Entscheidung akzeptieren. Ich erhob mich, weiterhin darum bemüht das Zittern meiner Pfoten zu unterdrücken. Windblatt, ich würde dich gerne als zweite Anführerin ernennen. Damit stündest du im Rang mit mir nahezu gleich auf..nur..dass du nach wie vor auch Befehle von mir empfängst.. Fest sah ich die Kätzin an, würde sie sich bereit erklären diese Aufgabe zu erfüllen?
Tatsächlich gelang es Himbeertatze durch ihren "Angriff" mich vom Felse zu stoßen, sogar so dass ich auf dem Rücken landete. Sicher es war schon etwas schmerzhaft auf dem Stein aufzuschlagen, doch das meiste wurde durch mein Fell gedämpft. Zufrieden schnurrend zog ich Himbeertatze mit den Vorderpfoten an meine Brust und leckte ihr über den Kopf Das war sehr gut!
Hab keine Angst, so schnell kannst du mich nicht verletzten. Interpretierte ich Himbeertatzes Zögern ins Blaue hinein und schlug dann mit eingezogenen Krallen mit der rechten Vorderpfote nach ihr, tat noch immer als versuchte ich zu ihr auf den Felsen zu klettern.