Ich erschrak, als mich etwas im Nacken packte, doch dann erkannte ich Grauwind und blinzelte ihn neugierig an, während er mich leicht zu Boden drückte. Dabei knickte meine Pfote ein, und ich fauchte vor Schmerz, wand mich aus seinem Griff und sprang auf, nur um mich eine Schwanzlänge von ihm entfernt hinzusetzen und die Pfote in die Luft zu strecken. Ich hatte das Gesicht noch immer verzogen, doch ich war ihm nicht böse. Er meinte es ja bestimmt nicht so. Stattdessen fixierte ich ihn neugierig mit meinen warmen, braunen Augen und legte etwas den Kopf schief. Was er da wohl macht?

Ich betrachtete die Kätzin seufzend. So wird das nichts. Aber ich kann sie auch nicht einfach rennen lassen mit ihrer Pfote haderte ich. Warum kann ich nicht einfach sprechen, wie jede andere, normale Katze auch? Ich hockte mich neben die Kätzin und sah nachdenklich nach oben in den Himmel. Das Universum ist unendlich, und wir sind nur kleine Staubkörner in seinem Leben. Winzige, flüchtige Momente. Es ist egal ob wir herumrennen oder einfach nur liegen - es macht keinen Unterschied wurde mir klar Aber wie kann ich ihr das begreiflich machen? überlegte ich. Plötzlich kam mir eine Idee. Aber zuerst muss ich Silhouettenmond fragen, ob das geht. Jetzt heißt es jagen Ich bedeutete meiner Schülerin, hier zu warten und mir zuzuschauen. Dann witterte ich und sortierte blitzschnell die Gerüche in meiner Umgebung. Hase, Maus, Katzenminze... Ich entschied mich für die Maus und schlich leise auf den Busch zu. Dabei waren meine Schritte federleicht und es wirkte, als würde ich schweben. Geschickt sprang ich auf sie zu und tötete sie mit einem Biss in den Nacken.

Ich hatte dem Kater einfach nur beim Grübeln zugesehen und schon bald das Interesse verloren - die Käfer in der Umgebung waren viel faszinierender als der stille Kater. Doch dieser Moment war auch schon schnell wieder vorbei und meine Aufmerksamkeit landete wieder auf ihm, als er über den Boden zu schleichen begann. Gebannt und mit leuchtenden Augen beobachtete ich, wie er sprang und auf einer Maus landete, dann hüpfte ich einmal in die Luft und hopste auf ihn zu. "Wahnsinn! Das war ja toll, wie hast du das gemacht? Das will ich auch mal probieren!" rief ich begeistert - und ziemlich laut. Und schon hatte ich mich hingekauert, den Hintern in die Luft streckend und mit dem Schweif wedelnd. Ich tapste vorwärts, vergaß dabei meine Pfote, jaulte, geriet wegen meinem hochgereckten Hinterteil aus dem Gleichgewicht und landete mit der Nase im Dreck.

Grauwind

Ich legte erschrocken die Ohren an, als Luchstatze hinfiel und rannte zu ihr. Besorgt kauerte ich mich neben sie und stuppste die Katze vorsichtig an.

Ich richtete mich auf und schüttelte den Kopf, fuhr mir immer wieder mit der Zunge über die Nase, um den Schmutz zu entfernen. Grauwind war an meiner Seite und stupste mich an, weswegen ich zu ihm schaute und ihm nur ein etwas schiefes Grinsen schenkte. "Ups, das war jetzt doof", kicherte ich und ignorierte den inzwischen stetig präsenten Schmerz in meiner Pfote, auch wenn man vermutlich an der Art, wie ich sie von meinem Körper gestreckt hielt, erkennen konnte, wie sehr sie wehtat. Dann sprang ich wieder auf die Pfoten und schnupperte kurz in die Luft, ließ - wie er es mir gezeigt hatte - das Maul leicht geöffnet. Doch ich konnte keine frischen Beutegerüche wahrnehmen und senkte enttäuscht den Schwanz. "Tut mir leid... Ich hab die Beute wohl vertrieben", maunzte ich betrübt.

Ich legte leicht den Kopf schief und sah Grauwind bettelnd an. "Können wir nicht noch ein bisschen jagen üben? Ich verspreche auch, dass ich die Beute nicht wieder verscheuche!" Ich legte die Ohren an und schaute mit einem überraschend finsteren Blick auf meine verletzte Pfote. Inzwischen pochte sie vor Schmerz, was mir das Denken erschwerte, doch ich hatte keine Lust, wieder in einem Bau zu liegen und mich zu langweilen.

Ich sah die Entschlossenheit in seinem Blick und drehte eines meiner fedrigen Ohren zur Seite, schaute auf meine noch immer in die Luft hängende Pfote und murrte. "Na gut, dann gehen wir eben zurück", maulte ich sichtlich schlecht gelaunt und humpelte dann ohne ein weiteres Wort zu verlieren an Grauwind vorbei in Richtung Lager. Oder zumindest dachte ich das - tatsächlich lief ich dabei allerdings in die völlig falsche Richtung.

(Grauwind kann Luchstatze gerne mitziehen ^^)

Kopfschüttelnd sah ich der Kätzin hinterher und fing sie ab. Das Lager liegt in der anderen Richtung Diesesmal legte ich ihr vorsichtig meinen Schweif über die Schulter und langsam humpelte die zurück. Dabei passte ich mich wieder ihrem Tempo an.

----> Luchstatze und Grauwind HimmelsClan Lager

- Lager
Fast schon tänzelnd, huschte ich durch das trockene Gras, welches müde von der vergangenen Blattgrüne die Köpfe hängen ließ.
"Wir werden uns dem Jagen widmen", entschied ich, nachdem wir schon einige Zeit das Lager hinter uns gelassen hatten. Ich sah ab und an zu meinem Schüler und überlegte.
"Welche Clans kennst du jetzt? Wer sind ihre Anführer, ihre Gründer?, miaute ich das eine Mal und lauschte seiner Antwort.
"Was ist das fünft Gesetzt der Krieger? Warum ist es wichtig?", fragte ich weiter und schüttelte je nach Zufriedenheit oder falschen Antworten meinen Kopf, während ich mich wachsam umsah. Ich witterte, aber entdeckte nichts.
Mit langen Schritten verfolgte ich einen kahlen Trampelpfad, welchen ich bereits als Jungkatze öfters gelaufen war und genau wusste, dass einige Schritte vor mir ein fieses Mäuseloch war, was die einstigen Bewohner jedoch schon lange verlassen hatten. Ich umging es. "Pass bitte auf, Bärentatze!", meinte ich dabei.

(von Lager HimmelsClan)

Rasch folgte ich Silhouettenmond, wo immer sie mich auf hinführen würde. Wir würden jagen und ich war aufgeregt, was ich alles lernen würde! Währenddessen lauschte ich ihren Fragen und versuchte sie so gut es ging zu beantworten. "Es gibt den HimmelsClan, dessen Anführerin und auch Gründerin du bist", begann ich die erste Frage zu beantworten. "Splittermond ist die Anführerin des BlitzClans, da sie deine Schwester ist, nehme ich an, dass sie auch die Gründerin ist. Bei Wüstenpelz und Jake hatte ich das Gefühl, dass sie ihre Stellvertreter sind. Aber wieso hatte Jake keinen Clannamen? Oder können die Namen auch so kurz sein?", fragte ich nachdenklich und hüpfte über einen Stein hinweg. "Ebenfalls bei Splittermond haben wir Blutmond und seinen Heiler kennengelernt. Blutmond ist der Anführer und Gründer des SonnenClans. Und dann waren wir noch bei dem Clan deines anderen Bruders, Eismond. Aber wie sein Clan heißt, kam nicht zur Sprache. Wie heißt sein Clan? Und was ist der fünfte Clan? , fragte ich neugierig und sah einen Moment zu der grauen Kätzin auf, während sie einem Trampelpfad folgte. Als sie mich zur Vorsicht mahnte, verlangsamte ich meinen Schritt sofort und sah mich aufmerksamer danach um, wo ich meine Pfoten hinsetzte. Tatsächlich entdeckte ich das Mäuseloch und machte einen Bogen darum. Dann widmete ich mich ihrer letzten Frage. "Die Gesetze haben Nummern?", fragte ich ein wenig perplex, denn sie hatte zwar im Gebiet von Splittermond von Gesetzen erzählt, jedoch kamen sie seitdem nicht mehr zur Sprache. "Im Gebiet von Splittermond hast du mir nur davon erzählt, dass ich niemals das Gebiet eines Clans ohne dessen Erlaubnis betreten darf. Und ich darf nicht darauf jagen", erzählte ich, woran ich mich erinnerte. "Und das andere war, dass ich Katzen in Not helfen soll, wenn sie verletzt sind."

(Lantis/Bärentatze hat die Gesetzte noch nie aufgezählt bekommen ;))