Langsam beruhigte ich mich durch die sanften, gleichmäßigen Bewegungen der Zunge von Grauwind und hörte auf zu wimmern, doch die Schmerzen und die plötzlich aufgekommene schlechte Laune blieb. Das normalerweise bei mir übliche Leuchten in meinen Augen war verschwunden, und so drehte ich mich einfach auf die Seite, entzog mein Fell so dem stillen Kater und ließ den Kopf auf den Boden fallen.

Luchstatze wurde wieder ruhiger, drehte sich aber von mir weg. Von ihrer sonst so fröhlichen und aufgedrehten Art war nichts zu sehen. Die Arme. Ihr tut sicher ihr Bein weh überlegte ich und legte nachdenklich den Kopf schief. Ich meinte mich zu erinnern, dass Mohnsamen dagegen halfen. Auf der Mäusewiese gab es die sogar. Aber ich kann sie hier nicht völlig alleine lassen! haderte ich mit mir selbst und blickte unruhig zum Lagerausgang. Wenn doch nur OMalley wieder kommen würde. Oder Silhouettenmond und Bärentatze. Avanti will ich nicht mit ihr alleine lassen

Inzwischen gähnte ich einmal vor Langeweile und beobachtete regungslos einen kleinen Käfer, der an meiner Nase vorbeikrabbelte. Doch nicht einmal meine Schweifspitze zuckte ob des Krabbeltierchens, und irgendwann schloss ich einfach die Augen, ohne es weiter zu beachten. Erneut gähnte ich und entblößte meine spitzen Zähne, dann klappte mein Maul wieder zu, fuhr mir kurz mit der rosafarbenen Zunge über die Schnauze und blieb einfach weiterhin so liegen. Unwillkürlich rutschte ich wieder ein wenig näher zu meinem Mentor, bis ich sein Fell an meiner Nase spürte. Es dauerte nicht lange, dann war ich in einen unruhigen Schlaf gefallen, bei dem meine Pfoten immer wieder zuckten und ich andauernd aufwachte, nur um in der nächsten Sekunde wieder einzuschlafen.

Sanft fuhr fuhr ich mit meiner Nase durch ihren Pelz und legte mich dann dicht neben sie. Besorgt bemerkte ich, dass die Kleine nur unruhig zu schlafen schien. Ich muss doch irgendetwas für sie tun können... Aber nur was?

Es dauerte nicht lange, da öffnete ich auch schon wieder blinzelnd die Augen. Von den paar Minuten Schlaf, die ich bekommen hatte, war keine Sekunde erholsam gewesen, doch meine Pfote tat zu sehr weh, um wieder einschlafen zu können. Also drückte ich einfach müde meinen kleinen Kopf gegen Grauwinds Flanke. "Grauwind? Weißt du, wann Silhouettenmond und Bärentatze zurückkommen? Und O'Malley?" fragte ich leise und schaute ihn schläfrig an. Ich vermisste sie alle.

Auf Luchstatze's Frage hin konnte ich nur leise den Kopf schütteln. Das ist etwas, das ich auch gerne wissen würde nachdenklich glitt mein Blick zum Lagerausgang. Unbewusst fegte meine Schweifspitze dabei hin- und her.

Durch meine Gangart war es nicht so einfach gewesen den kleinen, toten Hasen zu tragen. Ab und zu hatte ich ihn absetzen und nachbeißen müssen, um ihn fester halten zu können. Inzwischen war mein Maul blutverschmiert, doch das störte mich nicht. Ich schnurrte summend vor mich hin, während ich mich im tänzelnden Gang dem Lager näherte. Am Rand blieb ich stehen und legte den Hasen vor meine Vorderpfoten. Da bin ich wieder~ Ich sah mich um Mhh Silhouette ist noch nicht wieder da..ob alles in Ordnung ist?

Nach langer Abwesenheit

Ich hatte mich zurück ins Lager gekämpft. Ich hatte ein paar Schrammen und Wunden von getragen, als mich der große Raubvogel gepackt hatte, dabei war ich so erstarrt, dass ich kein Laut von mir raus bekommen hatte. ,,Au.", meinte ich dann leise und zitterte am ganzen Leib. Dann fielen mir auch schon die Augen zu.

Grauwind schien es ebenfalls nicht zu wissen und traurig senkte ich die Ohren. Murrend landete mein Kopf auch schon auf der Seite, während ich sorgsam darauf achtete, ja nicht meine Pfote zu berühren. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, die die Anderen bereits weg waren, auch wenn es wohl nicht ganz so lange gewesen war. Trotzdem vermisste ich sie und seufzte leise. So in Gedanken versunken bekam ich allerdings nicht mit, wie O'Malley in das Lager tänzelte, und auch Moor's Ankunft bemerkte ich nicht. Halb im Schlaf und doch irgendwie wach lag ich mit halbgeschlossenen Augen auf der Seite und bewegte mich nur, wenn ein stechender Schmerz in meine Pfote zog.

Ich zuckte mit den Ohren, als Moor das Lager betrat. Doch zunächst hob ich den Hasen auf und trottet zu Grauwind und Luchstatze hinüber, legte den Hasen neben dem Kater ab Hier, wenn die Kleine hungrig sein sollte, gib ihr etwas davon ja? Damit striff ich kurz an dem grauen Kater entlang und schnurrte dabei, ehe ich tänzelnd - was durch meinen doch unkoordinierten Gang sicher witzig aussah - zu Moor hinüber und stubste ihn an Hey Kleiner, was ist denn mit dir passiert?

Meine Ohren zuckten leicht. ,,Böses Federvieh... ", kräzchte ich. ,,Wo ist Wind?", fragte ich zitternd. Ich hatte schon wieder vergessen, dass sie so gar nicht mehr hieß. Ich blinzelte den vor mir an. ,,Dich kenn ich gar nicht.. "

Ich schnupperte vorsichtig an Moor Ah..also ein Greifvogel? Jaja..so kleine Kätzchen wie dich haben die zum Fressen gern. Summte ich dann weich Wind? Mhh..meinst du die Anführerin des Clans? Sie heißt aber soweit ich weiß Silhouettenmond. Instinktiv begann ich sachte über eine von Moors Wunden zu lecken, um diese zu säubern. Sie ist, da der Clan keinen Heiler hier hatte, losgezogen um Hilfe für die Kleine da drüben zu holen.. Berichtete ich dann

Ich nickte hastig und begann kurz zu schnurren, als er über meine Wunde leckte. ,,Ja,genau die meinte ich", meinte ich dann dazu und sah dann zur anderen Katze. ,,Ich bin Heiler!", meinte ich sofort und stand hastig auf. Mein Hinterbein machte mir aber zu schaffen, doch ich ließ mir nichts anmerken, nur meine Körperhaltung ließ deuten, daß ich Schmerzen hatte. ,,Ich bin kein kleines Kätzchen. Ich bin schon groß und ein wahrer Heiler! ", meinte ich dann mit großen Selbstvertrauen.

Ruhig aber bestimmt stemmte ich meine Vorderpfoten auf Moors Rücken, darauf achtend seine Wunden nicht zu berühren, und drückte ihn entschlossen zu Boden. In deinem Zustand bist du NIEMANDEM eine Hilfe. Bleib liegen. Meine Stimme war entschlossen Du wirst damit klar kommen müssen, dass ein anderer Heiler dir als auch der Kleinen hilft. Ich behielt meine Pfoten auf Moor's Rücken gedrückt.

Gähnend öffnete ich die Augen. Mir war immer noch so langweilig, meine Pfote tat mir weh und auch Grauwind wusste nicht, wann die Anderen zurückkamen - dass O'Malley und Moor wieder in das Lager zurückgekehrt waren, hatte ich nicht bemerkt. Erst laute Stimmen und der Geruch nach Beute ließ mich müde den Kopf heben. Beinahe augenblicklich fingen meine Augen an zu leuchten und mein Schweif wischte aufgeregt über den Boden. "O'Malley! Du bist zurück! Und Moor!" Mir fiel nicht auf, dass der junge Kater verletzt war und ich stand auch nicht auf - zu viel Sorgen machte mir, dass meine Pfote wieder wehtun könnte.