Dankbar, aber auch erschöpft setzte ich mich auf den Rat von OMalley. "Ich danke dir, aber wie soll ich mich erholen können, wenn meine eigenen Kameraden verletzt sind? Well selbst ein freischaffender Gast nur wegen meines Clans und seiner Hilfsbereitschaft hierbleiben musste?", ich sah den angesprochen Kater an, und musterte den schielenden Blick des hellen Katers. Ich rappelte mich wieder auf, sah zu Grauwind und musterte auch ihn dankbar. "Ich hoffe, dass es Luchstatze wenigstens etwas besser geht? Und auch Moor scheint wieder aufgetaucht zu sein."

Während des Wartens auf Bärentatze und Silhouettenmond war ich wieder eingeschlafen, und so bekam ich nicht mit, wie sie das Lager wieder betraten. Ich öffnete erst träge die Augen, als ich ein Geräusch hörte und auf einmal Bärentatze direkt vor meiner Schnauze lag. Allerdings zeigte ich nicht die Reaktion, die man von mir vielleicht erwartet hätte - meine Stimme überraschte mich sogar selbst. Aber das Fauchen darin war nicht zu überhören, denn meine Pfote tat inzwischen noch mehr weh und ich war schlecht gelaunt. "Bärentatze! Silhouettenmond! Wo wart ihr denn so lange?" murrte ich und mein Schweif wischte über den Boden, während ich leise schniefte. Ich hatte nicht einmal den Kopf gehoben oder über Bärentatzes lustigen Auftritt gelacht wie ich es sonst getan hätte. Auch das Gespräch zwischen Grauwind und Silhouettenmond bekam ich nicht mit.

Zwei Stimmen drangen an meine Ohren. Ist das Moor? Und.. schnurrt er? Irritiert blinzelte ich zu ihm auf. "Ja. Alles gut, danke", miaute ich noch immer ganz überrascht, dass er nicht so seltsam rüber kam wie bisher. Oder hatte ich ihn gar vermisst, dass es mir sein verhalten nicht mehr so seltsam vorkam. Silhouettenmonds Ausbruch hingegen hatte ich gar nicht richtig mitbekommen, dafür den von Luchstatze und mein Blick zuckte sofort zu ihr zurück, während sich meine Ohren an meinen Hinterkopf legten. "Wir waren bei zwei anderen Clans, um Hilfe für dich zu holen..", miaute ich kläglich und schaute zwischendurch auch Moor an. "Deiner Pfote geht es nicht besser, oder?" Echt Sorge klang in meiner Stimme mit, während ich flach auf dem Boden liegen blieb und meine Nase ein wenig zu ihr vorrückte. "Kannst du nicht etwas tun, Moor?"

Unschlüssig wiegte ich den Kopf hin und her auf Silhouettenmonds Frage. Obwohl ich mit meiner Behinderung aufgewachsen war, fiel es mir immer noch schwer kompliziertere Sachverhalte als "Ja", "Nein" und "Vielleicht" zu erklären. Schließlich zuckte ich mit den Schnurrhaaren und sah die Anführerin entschuldigend an.

(Moor wurde von einem Greifen verschleppt, nochmal zur Info)

,,Ja, ich bin da und voll Einsatzbereit!", meinte ich sofort und hechtete dann zu Anju, als Bärentatze sagte, dass es ihm gut ging und er mich ja auch fragte, ob ich nicht für Anju was tun könnte. ,,Zeig mir, wo du Schmerzen hast! Ich kümmer mich drum und mach dich wieder im Nu gesund!", meinte ich dann. Ich war ungewöhnlich gut gelaunt, irgendwie. Vielleicht, weil ich auf dem Kopf gefallen war? Nein, war ich nicht, aber ich wollte helfen und das lenkte mich ab. Mir ging es wieder super, auch wenn meine Wunde noch etwas schmerzte, aber sie klang schon wieder längst ab und das war gut so , so konnte ich micha uf die Verletzte vor mir kümmern.

Ich schnurrte beruhigend Schon okay. Der Schutz eines Jungen steht selbst bei einem Wanderkater wie mir an erster Stelle. zwinkerte ich dann schielend. Das wichtigste ist dass ihr beiden zurück seid. Luchstatze hat euch beide sehr vermisst und wie ich und mein grauer Freund hier große Sorgen gemacht. Ich erhob mich streckend und tänzelte dann auf der Stelle.

Fast schon etwas erleichtert schnurrte ich kurz, und drehte dann meinen Blick in Richtung der beiden Schüler und meinem Sohn, Moor. Er schien zu helfen, wusste scheinbar, was Luchstatze brauchen würde. Ob er gut sein würde? Ob er es schaffen könnte Grauwinds Schülerin zu heilen und zu versorgen? Ich wünschte es mir, aber betete trotzdem um Vertrauen in den Kater, der wohl nur im Blut mit mir zu einer Familie gehört. Er schafft dies schon..., redete ich mir immer wieder ein, und drehte mich langsam wieder zu OMalley.
"Du bist lange für den Schutz und die Hilfe hier bei uns geblieben... Wann wirst du also, als erhabener Wanderkater, weiterziehen?", irgendwie schmerzte die Frage in gewissen Zügen ein bisschen, würde sein Gehen in gewisser Weise eine Lücke hinterlassen.

Ich hatte den beiden ruhig gelauscht und schaute OMalley dann fragend an. Tatsächlich würde mich das auch interessieren. Ich hatte den hellen, lustigen Kater irgendwie ins Herz geschlossen und würde es bedauern, wenn er jetzt gehen würde

"Sieht es denn so aus, als würde es mir besser gehen?" Ich erschrak ein wenig über das leise Knurren in meiner Stimme und legte die Ohren an. Allerdings nahm ich meine Worte nicht zurück und starrte missmutig zu Boden, während Moor sprach. Eine Weile schwieg ich noch, aber dann erhob ich doch die Stimme, in der nun kein Zorn mehr, sondern nur ein leichtes Zittern herauszuhören war. "Meine Pfote tut weh - ich glaube, sie ist gebrochen", miaute ich leise und schob nun doch den Kopf vor, drückte die Nase an Bärentatzes Nase, um mich für mein Knurren zu entschuldigen.

Ich zuckte mit einer Miene, welche zwischen Belustigung und Nachdenklichkeit lag, mit den Ohren Warum nur klingt es, als wäre es lieber wenn ich bliebe? Noch immer lag ein weiches Schnurren in meiner Stimme. Fürwahr, ich bin ein Wanderkater, und werde es in meinem Herzen auch immer bleiben..doch ich denke.. Ich sprang nun spielerisch zwischen Grauwind und Silhouette hin und her, ehe mein Blick sich sekundenlang wieder auf die Kätzin fokussierte, ehe ich wieder schielte Einen Ort zu haben, den ich als Zuhause bezeichnen kann, und an den ich immer wieder zurück kehren kann wäre nicht verkehrt..es sei denn..ihr habt etwas dagegen..

Erst als er sich bereitwillig um Luchstatze kümmerte, atmete ich erleichtert auf, und das erste Mal fiel mir auf, dass der Kater selbst Wunden am Leib trug. Entsetzt legte ich die Ohren an meinen Hinterlauf und zog den Kopf zwischen die Schultern. "Oh weh.. du siehst aber auch nicht gut aus", miaute ich kläglich und schaute dann besorgt zu Luchstatze, als diese wieder knurrte. Unruhig wischte mein Schwanz über den Boden. Ein verzweifelter Laut entkam meiner Kehle, während ich besorgt von ihr zu Moor schaute und wieder zurück. "Moor kümmert sich und dann kurierst du dich aus. Ich geh auch nicht mehr weg und erzähle dir später alles, was wir erlebt haben", miaute ich leise, als sie ihre Nase an meine drückte.

Um meinen Sohn und die beiden Schüler hatte ich mich kaum mehr gekümmert, doch warf ich ihnen dennoch ab und an einen wachsamen Blick zu. Es schien ihn gut zu gehen. Bei den Worten von O'Malley schüttelte ich den Kopf, und sah ihn ruhig aber gesellig.
"Wir würden uns wohl alle freuen, wenn du weiter an der Seite unserer Wege deine Lieder singst. Dennoch muss ich dich fragen, ob du in jeder Weise damit einverstanden bist unsere Lebensweisheiten zu übernehmen." Fast schon ernst betonte ich die letzten Worte, und sah ihn auch mit dem selben Blick an. Freundschaft, hin oder her. Ein Konflikt über das Leben in einem, im HimmelClan, konnte und wollte ich mir nicht leisten.

Ich sah kurz zu den 3 jungen Katzen, als Silhouettenmonds Blick zu ihnen Striff. Mit einem Mal trat ein wirklich ernster Ausdruck auf mein Gesicht. Eine Seltenheit trat ein. Ich setzte mich hin, völlig still und fokussierte nun aufmerksam Silhouettenmond. Nun..ich würde wirklich bleiben..wenn du mir zuvor erklärst um welche Lebensweisheiten es sich handelt, an welche ich mich zu halten hätte. Dieses Mal verlor ich meinen Fokus nicht, sondern n legte - als wollte ich mich selber vor dem Herumtänzeln stoppen - meinen Schweif um die Vorderpfoten.

Ich schnurrte kurz, und nickte dann. "Gut, ich werde dir alles mitteilen, was ich weiß, aber lass uns zuvor noch zu den Schülern gehen. Ich möchte, dass auch sie die Lektionen über das Clanleben mitbekommen. Grauwind, auch du bist herzlichst eingeladen." Ich stand auf, und trat mit einigen Schritten zu Bärentatze und Luchstatze, wobei ich letztere kurz mit einem Blick bedachte. Moor, so schien es mir, würde sich um sie kümmern können. Ich nahm es hin, doch beschloss auch gleichzeitig ihn später auf dieses Wissen anzusprechen.
Einige Schritte neben meinem Schüler setzte ich mich, mein Schweif ordentlich über meine Pfoten gelegt, als ich begann zu erzählen.
"Jedes Wissen, was in den Schritten eines jeden Clans ruht, entstand vor meiner Generation. Meine Eltern, Moor und Bienenflug, waren es, welche einst eine Gruppe führten, die den fünf Clans ähnelte. Einen Namen hatten zwar nicht, doch nannte Mutter sie, auch nach der Zerstörung jener Gruppe, die "Urgruppe". Auf ihnen gründete unsere Lebensweisheit wie meine Geschwister und ich sie versuchen an unsere Verbündeten weiterzugeben", es war noch keine wirkliche Moral in diesen Worten versteckt, doch auch sie sollten -nach meinem Schwinden- alle Worte an ihre Jungen und Enkel weitergeben.
"Wie die Gruppe meiner Eltern, und wohl jede andere Gruppe auch, die ein langes Dasein anstrebt, gründet ein jeder Clan auf den verschiedenen Rängen, die ein Clan bereithält. Doch trotz jeder Macht, die meinen Rang als Anführerin des HimmelClans wohl beiwohnen wird, stehe ich kaum über einer einzelnen Katze. Wie ein jeder Krieger, alle Katzen, die Jagen und Kämpfen können, ist es meine Pflicht, alles in meiner Macht stehende zu machen, um den Clan zu schützen. Ich habe die Aufgabe mich wie jede Katze unseres Clans an die heiligen Gesetzte der Krieger zu halten, die jene vor uns ergründeten." Ich machte eine Pause, und ließ meine Worte wirken, doch zeigte mit einer Bewegung, dass ich später die Zeit gab, um Fragen zu stellen. Ich öffnete wieder meinen Mund, und redete weiter, gab ein deutlichen Einblick in die Welt der Gesetzte, von den ich gesprochen hatte und atmete dann lange ein und wieder aus. Ich redete selten soviel.
"Ja, ich gebe zu, dass dies alles viel zu sein scheint. Und auch du O'Malley wirst deine Zeit bekommen dich an alles zu gewöhnen, doch ihr könnt mir vertrauen, dass wenn ich sage, dass selbst die Welpen, die noch in der Kinderstube bei den Müttern, die Königen, schlafen, langsam alles erlernen müssen. Sobald jene zukünftigen Krieger alt genug sind, genau gesagt sechs Monde, werden sie zu Schülern. Wie Bärentatze und Luchstatze es sind.
In jener Zeit sind es die Mentoren, ausgewählte Krieger, die ihnen alles zeigen. Und irgendwann, wenn ein Anführer sie zu vollständigen Kriegerin ernannt, werden sie selbst einmal Mentoren und können nach einem ausgebildeten Schüler zu meinem Berater, Zweiten Anführer, werden, welcher nach mir den HimmelClan zur Stärke führt. Und wenn jene Katze dann einmal einen Rat braucht, wird immer ein Heiler oder dessen Schüler an ihrer Seite stehen, um ihn auf den Wegen des SternenClans zu weisen." Ich lächelte kurz. "Dies ist jener Ort, wo unsere Ahnen und dessen Ahnen ruhen. Dort, wo jene verstorbenen Seelen hinkommen, die treu unter ihrem Clan gedient haben."

Ich hatte dem Gespräch der beiden gelauscht. OMalleys Entscheidung nahm ich mit einem fröhlichen Schweifschlackern war, bevor ich Silhouettenmond folgte und ihrer kleinen Geschichte lauschte. Luchstatze soll sie sich gut merken überlegte ich Es ist immer gut etwas über die Vorgeschichte seiner Lebensweise und seines Ortes zu wissen.