Langsam erreichte ich das Lager und sah mich sofort nach Elmsfeuer, Herbsttatze und Samtherz um. Doch ich konnte geráde so Elsmfeuer ausmachen. Rasch legte ich meine beiden Fische auf de Frischbeutehaufen ab, ehe ich zu dem schwarzen Kater lief. Elmsfeuer, wo ist Herbsttatze? Und wo ist Samtherz? Meine Stimme blieb freundlich, jedoch auch leicht besorgt. Der Regen sorgte dafür dass ich Herbsttatze nicht rieche konnte.

Ich hatte abwartend in dem kleinen Loch gewartet, aber @Elmsfeuer hatte nicht wirklich reagiert. Plötzlich gesellte sich eine weitere Katze zu dem Kater. Durch den Regen war es schwer ihn zu erkennen, aber schließlich beschloss ich, dass es vermutlich Eismond wahr. Ich grinste schelmisch und beschloss spontan, noch länger hier drinnen zu bleiben.

Ich hatte gezögert und war mir nicht ganz sicher gewesen, dass wir beide dort in diese Spalte hineinpassten. Ob es wohl besser war, wenn ich hier draußen blieb? Warum wollte ich überhaupt da rein? Zweifelnd und zögernd klebte mein Blick geradezu auf dem kleinen Flecken Fell, das ich von Herbsttatze sehen konnte. Ich schüttelte den Kopf und setzte gerade dazu an, zu ihr hinaufzurufen, dass sie besser herunterkommen sollte, da erklang eine Stimme neben mir und ich zuckte zusammen. Meine Ohren drehten sich zurück, während ich zu Eismond sah, der von unten zu mir hinaufgerufen hatte. Er war nah genug, dass ich begann, mich unwohl zu fühlen, und ich senkte den Kopf, drehte ihn ein Stück von ihm weg. Stumm schnippte ich mit dem Schweif in die Richtung der kleinen Höhle, in der sie sich verbarg, auch wenn Eismond sie von seiner Position aus wohl nicht sehen konnte. Schon hatte ich mich auch abgewandt und zog mich zum Eingang des Kriegerbaus zurück.

"Da wären wir!" Endlich waren wir wieder Zuhause! Hinter Dämmer und Bernstein betrat ich das Lager und legte meine beiden Fische ebenfalls auf den Frischbeutehaufen. Dann erst sah ich mich auf dem Platz um. Eismond war bei Elmsfeuer, welcher gerade zum Kriegerbau ging. Oh! Er legt sich dieses Mal hinein!, bemerkte ich erfreut und lief schnurrend neben Eismond. "Ich muss dir noch etwas erzählen", miaute ich leise und meine Laune sank sichtlich. Der ganze Regen schien mir derweil gar nichts auszumachen.

Ich setzte mich an den Eingang des Lagers und schaute mich um

Ich hatte das Lager vor Windblatt und Bernstein betreten. Meinen Fisch hatte ich zu denen von Eismond gelegt und mich dann abwartend hingesetzt. Es regnete zwar immer noch, aber inzwischen kümmerte es mich nicht mehr.

Ich hob eine Augenbraue, bei Elmsfeuers Reaktion und kletterte dann zu der Spalte hinauf. Ich konnte nun das helle Fell von Herbsttatze entdecken. Hey Kleine, komm da raus. Der Regen wird die Spalte bald füllen..und ich will nicht dass du ertrinkst. Damit wollte ich gerade eine Pfote nach Herbsttatze ausstrecken, da kam Windblatt neben mich. Okay.. Warum klang ihre Stimme so traurig? Und wo war Samtherz? Ich warf eien kurzen Blick zu unseren beiden Anwärterinnen, ehe ich nochmal zur Spalte sah. Komm da jetzt raus Herbsttatze. Das ist ein Befehl. Meine Stimme war kurz streng, ehe ich wieder zu den Bauten sprang und Windblatt dann fragend ansah.

Genervt unterdrückte ich ein Augenrollen, befolgte den Befehl dann aber. Spielverderber grummelte ich leise und flüchtete mich in den trockenen Schülerbau. Mein ganzer Körper zitterte vor Kälte und ich spürte meine Pfoten nicht mehr vollständig. Meine Laune sank in den Keller. Wow, jetzt bin ich also noch unterkühlt. Hoffentlich werde ich nicht krank schimpfte ich gedanklich und fing rasch an, meinen Pelz trocken zu putzen. Danach rollte ich mich, immer noch zitternd, in meinem Nest zusammen. Obwohl mir nicht mehr kalt war, fühlte sich mein gesamter Körper immer noch seltsam taub an. Erschöpft rollte ich mich noch enger zusammen und wünschte mir meine Schwester herbei. Langsam schlief ich ein.

Irritiert legte ich die Ohren an und mein Schwanz zuckte nervös, als Eismond Herbsttatze so anfuhr. "Wegen Samtherz..", begann ich leise miauend und war mir dann nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war, ihm das ausgerechnet jetzt zu erzählen. Also sah ich mich noch einmal im Lager um mit der Hoffnung, mich vielleicht doch zu irren. Aber die Flauschekatze war nirgends zu sehen. Also lenkte ich meinen Blick betrübt wieder zu Eismond. "Ich fürchte, sie.. hat uns wieder verlassen."

Einen Moment wirkte ich vollkommen entspannt, als Windblatt begann stockend zu sprechen. Gerade wollte ich ihr etwas Beruhigendes sagen, da schoss sie mit den Worten hervor, welche mein Herz wie kalte Krallen durchzogen. Sie..ist..weg? Ich legte meine Ohren an und wirkte im nächsten Moment wie ein viel zu großes, verängstigtes Kätzchen. Ich habe versagt..schon wieder ist eine Katze fort gegangen..warum nur gelingt es mir nicht sie zu halten? Dabei war Samtherz doch etwas Besonderes.. Ich konnte nicht verhindern, dass mir ein unglückliches Maunzen entfuhr. Was..was mache ich nur falsch? Warum kann ich die, die mir wichtig sind nicht halten.. Ich starrte auf meine Vorderpfoten. Es war nur gut dass der Regen noch immer auf mich herab prasselte, so konnte niemand die Tränen sehen, welche durch mein Wangenfell sickerten. Was bin ich für ein schlechter Anführer..wenn die anderen mir nicht einmal genug vertrauen um bei mir zu bleiben.. meine Ohren hingen nun schlapp herab, mein Schweif lag leblos auf dem Felsen unter mir.

Man konnte richtig sehen, wie ihm das Herz brach und ich wusste nicht, was ich tun sollte. "Es tut mir Leid", miaute ich kläglich und trat näher an den großen Kater heran, um meinen Kopf auf seinen zu legen. Sanft begann ich zu schnurren, um ihm Trost zu spenden, und nach einer Weile löste ich mich wieder von ihm. Vorsichtig stupste ich ihm gegen die Wange. "Leg dich etwas hin und ruh dich aus. Ich passe solange auf, Eismond", meinte ich noch immer leise. Er brauchte unbedingt Zeit für sich, um den Verlust von Dachsjäger und Samtherz zu verarbeiten, und um wieder zu sich selbst zu finden.. denn seine unbeherrschten Ausbrüche waren sicher mit Schuld an der Entscheidung der gegangenen Katzen.

Ich schloss die Augen. Ich durfte mich von meiner Trauer nicht fangen oder gar lähmen lassen. Der Clan brauchte mich! Ich musste stark für den Clan sein. Sanft lächelte ich Windblatt an Danke..aber ich möchte nicht schlafen..ich werde ein wenig nachdenken. Könntest du bitte unseren beiden Anwärtern den Platz zeigen? Und sag Herbsttatze bitte dass ich dringend mit ihr sprechen muss. Damit leckte ich Windblatt über die Wange, ehe ich mich erhob und zu dem Felse trat, von welchem aus ich bisher die Ernennungen vollzogen hatte. Schweigend ließ ich mich auf diesem nieder und sah in die Ferne. Gedanken tobten durch meinen Kopf. Wie sollte ich mich als Clanführer beweisen, wenn immer wieder Mitglieder verschwanden, ja einfach fort liefen?

Eine Weile drehte ich mich auf meinem Nest innerhalb des Baus hin und her, aber ich kam einfach nicht zur Ruhe. Ich mochte nicht, wie sich die Höhlenwände um mich schlossen und fühlte mich unwohl, also erhob ich mich wieder und trat leise zum Ausgang. Auf dem Sind ließ ich mich nieder und legte den Kopf auf die Vorderpfoten, dachte über alles nach, was geschehen war. Wollte ich überhaupt bleiben? Auch, wenn mir alle anderen etwas gegenteiliges sagten konnte ich noch immer das Gefühl nicht abschütteln, dass ich ihnen nur Unglück brachte. Als dann Windblatts und Eismonds Stimmen in der Nähe erklangen, duckte ich mich tiefer auf die Felsen, achtete nicht auf den Regen. Samtherz... Ist dort? Oh nein! Das ist bestimmt auch meine Schuld! Ein unglücklicher Laut entkam mir, so leise, dass ich ihn fast selbst nicht hörte. Ich achtete nicht einmal auf die beiden Neuankömmlinge Dämmer und Bernstein, sondern versank wieder in meinen Gedanken. Vielleicht ist es doch besser, wenn ich gehe... Damit niemand sonst den Clan verlässt... Aber zwei Dinge ließen mich innehalten, als ich den Kopf vorschob und über die Kante lugte. Und das waren der Anblick von Eismonds zusammengesunkener Gestalt - auch, wenn er gleich darauf wieder aufstand - und die Erinnerung daran, wie viel Spaß ich und Herbsttatze vorhin gehabt hatten. Das wollte ich nicht aufgeben. Also zog ich mich leise wieder zurück und rollte mich gerade so im Eingang des Kriegerbaus zu einer festen Kugel zusammen, achtete nicht auf die Kälte, die durch den Boden und den Regen in mein Fell sickerte. Müde schloss ich die Augen und schlief endlich ein.

"Mache ich", maunzte ich leise und meine Schwanzspitze zuckte nervös, als er mir über die Wange leckte. Kaum war er zu seinem Felsen, sprang ich zur Schülerhöhle hinauf und trat hinein. Doch Herbsttatze schlief bereits und ich wollte bereits wieder gehen, als mir ihr Zittern auffiel. Besorgt trat ich näher an die schlafende Katze und leckte ihr über den Kopf. Sie ist eiskalt! Hin und hergerissen sah ich von Herbsttatze zum Höhlenausgang und raffte schließlich mehr Stroh um die Kleine herum zusammen, ehe ich wieder hinaus trat. Einem Impuls folgend sah ich zum Kriegerbau hinauf und entdeckte Elmsfeuer am Eingang. "Wollt ihr euch alle den Tod holen?", fluchte ich leise, sprang jedoch hinab zu Eismond. "Es tut mir Leid, wenn ich dich störe. Herbsttatze schläft. Sie ist eiskalt und zittert", miaute ich besorgt und warf sowohl Bernstein als auch Dämmer einen Blick zu. Nur einen Augenblick noch. Dann würde ich ihnen alles zeigen, und dann Elmsfeuer wecken, damit er zurück in den Schutz der Höhle ging.

Ich zuckte zusammen, als Windblatt zu mir sprang, so sehr war ich in Gedanken versunken. WAS?! Angst begann meine Kehle zu zu schnüren. Ich sprang vom Felsen und dann zum Schülerbau hinauf. Ohne weiteres Zögern huschte ich hinein und trat zu Herbsttatze, drückte meine Nase an ihren Kopf. Nein, nein, nein! Ich fauchte innerlich auf und überlegte dann Ich hoffe sie kann helfen.. Murmelte ich kurz und huschte dann aus dem Bau und lief zu Bernstein. Du sagtest, dass du dich mit Heilpflanzen auskennst. Kö..könntest du dir bitte unsere Schülerin anschauen? Man konnte die Angst, die Sorge in meiner Stimme hören, welche merklich zitterte.