Ich schnaufte und ließ seine Totur über mich ergehen. Es hatte keinen Sinn sich gegen diesen kaltherzigen Kater zu wehren. Deine Tochter ist für dich gestorben. Ich werde keinen Schritt freiwillig mit dir gehen, knurrte ich und funkelte Trickster kalt an. Gebrochen und kalt. Mein Herz erfüllte sich mit Wut und mit einem Ruck drehte ich mich, packte seine Pfote und drehte mich nochmals stark, sodass Trickster über mich hinweg rollte. Schließlich sprang ich auf und beugte mich über ihm, mit meiner Pfote auf seinen Brustkorb. Eine Falsche Bewegung und du wirst es bereuen.

"Dann werde ich dich wohl zurückschleifen, Ivy", ich spuckte ihren Namen regelrecht aus, dann spürte ich, wie sie sich unter mir drehte - und schon lag ich am Boden, meine Tochter über mir. Ich lachte tief und grollend. "Du denkst tatsächlich, du könntest mir drohen?" Ihre Bemühungen entlockten mir ein verächtliches Schnauben. Dann schlug ich ihr gegen den Kopf, so fest und hart ich konnte. Dieser Schlag dürfte ausgereicht haben, also stand ich auf und schob sie dabei energisch von mir runter. Triumphierend grinste ich und holte dazu aus, ihr die Zähne in den Nacken zu graben.

Ehe ich es mich versah lag ich wieder am Boden und wartete auf die Spitzen Zähnen, als plötzlich das Gewicht über mir verschwand und verwirrt hob ich den Kopf, als ich einen orangenen Kater vor mir sah. Blutmond. Was macht er denn hier?, fragte ich mich verwundet, rappelte mich auf und trat hinter meinen Anführer, buckelte und sah Trickster aus gefährlichen Augen an. Endspiel, Trickster. Gegen ihn hast du keine einzige Chance., grollte ich triumphierend.

Überrascht fauchte ich, als mich jemand umstieß. Aus gefährlich blitzenden Augen starrte ich den roten Kater vor mir an und erhob mich wieder, wobei ich ihn dank meiner Größe überragte. "Du wagst es, mich anzugreifen?" knurrte ich und grub die langen Krallen in die Erde. Dann fiel mein Blick auf Ivy. "War ja klar, dass du dich mal wieder versteckst, Tochter", höhnte ich und wandte mich wieder an den Kater. "Ich werde meine Tochter jetzt zu mir nach Hause holen, wo sie hingehört. Wer bist du, vielleicht ihr Liebhaber?" spottete ich und schlug betont lässig mit dem Schweif, den Kopf stolz erhoben. Ich ließ mich sicher nicht einschüchtern, und daher wähnte ich mich sicher.

Ich knurrte bei den Worten meines Vaters. Verstecken. Es ist schon schade, dass ich mich bei jemand anderes vor meinen eigenen Vater verstecken muss. Findest du nicht auch?, spie ich ihm entgegen und trat neben Blutmond. Mein Blut tränkte mein Fell rot, aber ich sammelte meine verbliebenden Kräfte.

"Sie gehört mir!" fauchte ich unbeherrscht. Dann zog ich den Kopf zurück und atmete einmal tief ein, riss mich mühsam zusammen. Ein warnendes Knurren konnte ich allerdings nicht unterdrücken, als Ivy wieder so respektlos mit mir sprach. "Jetzt, wo du Verstärkung hast, traust du dich auf einmal etwas? Was habe ich nur für eine schwache und feige Tochter - du bist eine Schande", schnaubte ich. "Ich glaube, ich muss dir mal wieder ein wenig Verstand und Respekt in deinen Schädel prügeln". Ich knurrte und duckte mich tief.

Verwundert sah ich Blutmond an, schüttelte jegliche Emotion ab und sah Trickster höhnisch an, wobei ich vor seinen Worten Angst verspürte. Die Tracht Prügel hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Du bist selbst Schuld. Du hast versagt, alter Kater. Nun siehst du was du davon hast. Deine eigene Tochter wechselt zu einem anderen Kater., miaute ich lieblich, ehe ich die Zähne bleckte und einen Schritt drohend nach vorne trat.

"Oh, und du denkst, ich greife euch jetzt an - nur wegen ihr?" schnurrte ich nun seidenweich. Mein Blick fiel auf meine Tochter, die drohend einen Schritt vorgetreten war. Dennoch konnte ich ihre Angst riechen, und ein triumphierendes Funkeln trat in meine Augen, als ich die Wahrheit erkannte. "Nun gut, sie scheint ja jetzt in guten Händen zu sein. Ich muss dir Recht geben. Kümmere dich gut um meine Tochter - sie braucht jemanden, der sie anleitet und ihr die Richtung weist", miaute ich liebevoll und freundlich. Meine Aggression war scheinbar verschwunden und ich erhob mich. Wer mich nicht kannte, würde davon ausgehen, dass ich aufgab - doch die Ruhe und der Frieden war trügerisch. Ich würde niemals aufgeben, ich änderte nur die Taktik.

Misstrauisch legte ich die Ohren an, als mein Vater Blutmond Honig ums Maul schmierte und am liebsten hatte ich ihm vor die Pfoten gespuckt. Langsam zog ich mich zurück und trat hinter Blutmond, warf Trickster einen mörderischen Blick zu. Mein Vater wickelte schnell andere Katzen um die Kralle - ich hatte es lange genug mitansehen müssen.

Ich musterte den Kater und drehte leicht ein Ohr zurück. Er war schwer zu knacken, aber ich hatte bisher noch immer meinen Willen bekommen, und er würde keine Ausnahme bilden. Ich legte die Ohren an und zog den Kopf ein. "Schon gut, ich habe schon verstanden - du hast gewonnen. Behalte sie bei dir, ich werde euch nicht mehr in die Quere kommen", miaute ich. Schmerz zog in meinen Blick, so flüchtig, dass man denken könnte, es wäre Einbildung. "Pass gut auf sie auf - sie ist meine Tochter", meinte ich traurig und wandte den Blick ab. "Verzeih mir, Ivy. Ich habe überreagiert... Ich wollte dich bei mir haben, wo du sicher bist. Aber vielleicht kannst du sie besser beschützen als ich. Darf ich deinen Namen erfahren?" Die letzten Worte richtete ich an den roten Kater und blinzelte.